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Politik: Jugoslawien nach der Wahl: Keine Prämien für Milosevic

Aufhebung der Sanktionen gegen Jugoslawien sofort - so treudeutsch argumentiert nun selbst Frankreich im Namen der EU. Denn so war es doch versprochen, wenn die Serben gegen Milosevic stimmen - und das hat eine klare Mehrheit offensichtlich getan.

Aufhebung der Sanktionen gegen Jugoslawien sofort - so treudeutsch argumentiert nun selbst Frankreich im Namen der EU. Denn so war es doch versprochen, wenn die Serben gegen Milosevic stimmen - und das hat eine klare Mehrheit offensichtlich getan. Gemeint war dies aber als Prämie für den Machtwechsel. Den verweigert der Wahlfälscher bislang. Wer die Sanktionen jetzt aufhebt, schenkt dem Diktator einen späten Triumph und fällt der Demokratie-Bewegung in den Rücken, die noch um die Anerkennung ihres Sieges kämpft. Sind die absehbaren Bilder, wie der Kriegsverbrecher Milosevic millionenschwere Hilfen aus dem Balkan-Stabilitätspakt entgegennimmt, nicht abschreckend genug? Natürlich, die Opposition braucht jetzt die Unterstützung des Westens: mit Gesten und Geld. Aber die Hilfe muss auch bei den Richtigen ankommen. Dieser Test lässt sich mit der Geste vereinbaren: Nach dem Vorbild der Öl-Transporte für demokratisch regierte Städte kann die EU Hilfe für die Opposition losschicken. An der serbischen Grenze wird sich schon zeigen, ob Milosevic zulässt, dass sie die Wahlsieger erreicht. Wenn nicht, ist klar: Aufhebung der Sanktionen erst, wenn Milosevic abtritt.

cvm

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