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Politik: Kaczynski sagt Dreier-Gipfel in Weimar ab

Warschau - Polen will das kurzfristig abgesagte Weimarer Gipfeltreffen des erkrankten Präsidenten Lech Kaczynski mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Jacques Chirac so rasch wie möglich nachholen. Ein Sprecher des Präsidenten dementierte am Montag in Warschau, dass die erst am Sonntagabend erfolgte Absage politische Gründe habe.

Warschau - Polen will das kurzfristig abgesagte Weimarer Gipfeltreffen des erkrankten Präsidenten Lech Kaczynski mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Jacques Chirac so rasch wie möglich nachholen. Ein Sprecher des Präsidenten dementierte am Montag in Warschau, dass die erst am Sonntagabend erfolgte Absage politische Gründe habe. Er wolle jedoch aus „Wertschätzung auf die Privatsphäre des Präsidenten“ dessen Erkrankung nicht näher erläutern: Der Staatschef, der sich derzeit an der Küste aufhalte, sei „zeitweise indisponiert“, doch werde er wahrscheinlich „in zwei, drei Tagen“ wieder in die Hauptstadt zurückkehren.

Nach polnischen Angaben sollte eigentlich Premier Kazimierz Marcinkiewicz den erkrankten Staatschef bei dem Treffen zum 15. Jahrestag der Gründung des deutsch-französisch-polnischen „Weimarer Dreiecks“ vertreten. Doch hätten sich Merkel und Chirac schließlich für die Verschiebung der Feierlichkeiten entschieden. Der polnische Präsidialamtssprecher rechnet damit, dass das geplatzte Treffen voraussichtlich „in den nächsten drei bis acht Wochen“ über die Bühne gehen werde: Es sei nicht leicht, in den Terminkalendern aller drei Politiker ein gemeinsames Datum zu finden.

In Warschau gab es am Montag Vermutungen, dass sich der Präsident den Magen verdorben habe könnte. Zwar hatte sich Kaczynski zu Jahresbeginn sehr skeptisch über die Perspektiven und den Sinn des vor 15 Jahren gegründeten „Weimarer Dreiecks“ geäußert. Doch obwohl Polens Beziehungen zu Berlin und Paris seit der Machtübernahme seiner nationalkonservativen PiS abgekühlt sind, scheint Kaczynski zumindest seinen Widerwillen zu Reisen in das Nachbarland überwunden zu haben – die WM besuchte er gemeinsam mit Kanzlerin Merkel. tro

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