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Kämpfe im Libanon: Israel warnt vor Einflussnahme Irans

"Beunruhigende Prozesse" nennt Israel die Kämpfe zwischen der prowestlichen Regierung und der prosyrischen Opposition im Libanon. Die große Sorge ist, dass Iran es gelingen könnte, die Kontrolle zu übernehmen.

Israel verfolgt die Kämpfe zwischen der prowestlichen Regierung und der prosyrischen Opposition im Libanon mit Besorgnis. Der stellvertretende Verteidigungsminister Matan Vilnai sprach am Sonntag im israelischen Rundfunk von "beunruhigenden Prozessen" in dem nördlichen Nachbarland. Israel habe allerdings gegenwärtig keinerlei Grund zur Einmischung.

Man geht davon aus, dass die Konfliktparteien einen echten Bürgerkrieg vermeiden wollten, sagte Vilnai dem Sender. Eines der "gefährlichen Szenarien" sei jedoch eine Übernahme der Kontrolle durch den Iran mit Hilfe von Stellvertretern im Libanon und im Gazastreifen. Die libanesische Hisbollah-Miliz und die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, werden vom Iran unterstützt.

Auch der ultra-rechte Vorsitzende der Partei Israel Beitenu (Unser Haus Israel), Avigdor Lieberman, sagte dem Rundfunk, die Schaffung einer "gemeinsamen Grenze" mit dem Iran im Gazastreifen und Libanon wäre eine dramatische Veränderung, die Israels Existenz bedrohe.

Erneut Gefechte in Nacht - eine Frau getötet

Bei Kämpfen zwischen den radikalislamischen Schiitenbewegungen Hisbollah und Amal und der prowestlichen Regierung waren in den vergangenen Tagen 37 Menschen getötet worden. In der Nacht zum Sonntag sind neue Gefechte ausgebrochen. Bei Kämpfen zwischen Anhängern der pro-westlichen Regierung und der schiitischen Hisbollah-Miliz in der nordlibanesischen Hafenstadt Tripoli ist mindestens eine Frau getötet worden. Inzwischen sind die Kämpfe in der nordlibanesischen Hafenstadt Tripoli aber zu Ende gegangen. Die libanesische Armee begann in der Stadt Stellung zu beziehen, wie ein AFP-Reporter berichtete.

Weitere Menschen wurden nach Angaben von Sicherheitskräften verletzt, als sich Kämpfer der mit der Hisbollah verbündeten Alawiten seit dem Morgengrauen Gefechte mit Regierungsanhängern lieferten. 7000 Menschen mussten demnach fliehen. Nach Angaben des AFP-Journalisten wurden mehrere Häuser und Geschäfte in Brand gesteckt sowie Schaufenster zerstört.  Laut dem Sicherheitsvertreter sind bereits rund 7000 Menschen geflüchtet. Bei den Regierungsgegnern handelt es sich nach seinen Angaben um Anhänger der mit der Hisbollah verbündeten Alawiten-Sekte.

In der Hauptstadt Beirut hatte die schiitische Opposition dagegen am Vortag nach dreitägigen schweren Kämpfen mit dem Abzug ihrer bewaffneten Anhänger begonnen. Sie reagierte damit auf eine Ankündigung der Armee, alle Maßnahmen der Regierung gegen die Hisbollah auf Eis zu legen. (saw/dpa/AFP)

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