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Kaplan

© dpa

"Kalif von Köln": Kaplan muss lebenslang in Haft

Metin Kaplan, besser bekannt als der "Kalif von Köln", hatte vor zehn Jahren einen Anschlag auf die komplette türkische Staatsspitze geplant. Dafür muss er lebenslang hinter Gitter.

Ein türkisches Gericht hat den aus Deutschland abgeschobenen Islamistenführer Metin Kaplan in einem Wiederaufnahmeverfahren erneut zu lebenslanger Haft verurteilt. Der als "Kalif von Köln" bekannte 56-Jährige sei von einem Gericht in Istanbul eines bewaffneten Umsturzversuchs für schuldig befunden worden, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch. Kaplan soll unter anderem geplant haben, 1998 die gesamte türkische Staatsspitze mit einem spektakulären Anschlag auszulöschen.

Im ersten Prozess hatte es Verfahrensfehler gegeben

Kaplan war bereits im Juni 2005 wegen der gleichen Vorwürfe zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Ein Berufungsgericht kippte jedoch das Urteil fünf Monate später wieder wegen Verfahrensfehlern und nicht ausreichenden Ermittlungen.

Kaplan war 1983 nach Deutschland gezogen und hatte in der Bundesrepublik zunächst politisches Asyl zugesprochen bekommen. In Köln übernahm er die Führung der islamischen Organisation "Kalifatstaat" von seinem als radikalen Islamisten bekannten Vater. Die Organisation wurde 2001 wegen extremistischer Äußerungen verboten.

Kaplan selbst saß von 1999 bis 2003 in einem deutschen Gefängnis ein, weil er die Tötung eines Rivalen um die Leitung des "Kalifatstaates" angeordnet haben soll. Nach einem langen Rechtsstreit war er im Oktober 2004 aus Deutschland abgeschoben worden. (sg/AFP)

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