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Nordirak

© dpa

Kampfeinsatz: Türken fliegen weitere Angriffe im Nordirak

Die Kämpfe im Norden des Irak werden immer heftiger. Zur gleichen Zeit schickt die türkische Regierung eine Delgation nach Bagdad: Die Abgesandten sollen die umstrittene Militäraktion gegen Stützpunkte der PKK erklären.

Die Türkei hat ihre Angriffe auf Stützpunkte der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Nordirak verstärkt. Seit der Nacht flogen wieder viele Hubschrauber und Kampfflugzeuge in das Gefechtsgebiet. Auch Bodentruppen sollen jetzt ins Kampfgebiet verlegt werden.

Insgesamt habe es seit dem Vortag 82 Tote gegeben, darunter 5 Soldaten, teilte der türkische Generalstab mit. Es seien 77 Mitglieder der als Terrororganisation eingestuften PKK getötet worden. Damit stieg die Zahl der Toten seit Beginn der Offensive vor einer Woche nach türkischen Angaben auf mehr als 250 Menschen. Die PKK hat Berichte über größere Verluste in den eigenen Reihen mehrfach als türkische Propaganda bezeichnet.

In den vergangenen beiden Tagen hatte dichter Schneefall den Vormarsch der Türken gebremst. Ein Brennpunkt der Kämpfe ist der PKK-Stützpunkt im nordirakischen Sap, rund zehn Kilometer südlich der Grenze. Berichten türkischer Zeitungen zufolge stehen die Truppen kurz vor der Einnahme des Lagers, das als wichtige Basis für die Vorbereitung von PKK-Anschlägen in der Türkei gilt.
  
Etwa 3000 bis 5000 PKK-Kämpfer halten sich nach Schätzungen der türkischen Armee in den nordirakischen Bergen versteckt. Von dort aus planten sie in den vergangenen Jahren Anschläge und unternahmen immer wieder Angriffe auf Ziele in der Türkei. Mit der vor knapp einer Woche begonnenen Militärintervention versucht die Türkei, die PKK-Infrastrukturen im Nordirak zu zerschlagen.
  
Unterdessen schickte die türkische Regierung eine Delegation zur irakischen Führung nach Bagdad, um die Ziele der Intervention zu erläutern. Die Abordnung aus Ankara werde unter anderem mit dem irakischen Staatschef Dschalal Talabani sprechen, berichtete der Fernsehsender CNN-Türk. Irak hatte die Türkei zum sofortigen Truppenrückzug aufgefordert. Die Irak-Intervention steht auch im Mittelpunkt von Gesprächen, die US-Verteidigungsminister Robert Gates in Ankara führen will. Gates wurde am Mittwochabend in der Türkei erwartet und will am Donnerstag führende Politiker und Militärs in Ankara treffen. (mpr/AFP)

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