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Ensaf Haidar (links), die Frau von Raif Badawi, redete auch bei einer Tagung der deutschen Sektion von Amnesty International.

© dpa

Kanadische Kampagne für saudischen Blogger: Québec will Raif Badawi aufnehmen

Kanadas Regierung will im Zuge einer "weltweiten Mobilmachung" erwirken, dass der in Saudi-Arabien inhaftierte Blogger Raif Badawi freigelassen wird.

Die Regierung der kanadischen Provinz Québec hat sich zur Aufnahme des saudiarabischen Bloggers Raif Badawi bereit erklärt, dessen Verurteilung zu 1000 Stockhieben weltweit für Proteste sorgt.

Québecs Immigrationsministerin Kathleen Weil sagte am Freitag, Badawi könne mit einem aus humanitären Gründen erteilten sogenannten Auswahlzertifikat seine Einwanderung bei Kanadas Behörden beantragen. Die Frau und die Kinder des 31-Jährigen, der in seiner Heimat Saudi-Arabien wegen Beleidigung des Islams zu zehn Jahren Haft und 1000 Stockhieben verurteilt wurde, leben bereits in Kanada.

Weil sagte weiter, ein Auswahlzertifikat könne "in außergewöhnlichen Fällen, in denen sich ein Mensch im Ausland in Not befindet", ausgestellt werden. Mit dem Dokument könne Badawi bei den Behörden anschließend eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung beantragen. Mit diesem Schritt wolle Kanadas Regierung im Zuge einer "weltweiten Mobilmachung" gegen Badawis Verurteilung bei Saudi-Arabiens Behörden ein Freilassung des islamkritischen Bloggers erwirken und ihn mit seiner Familie in Québec zusammenführen.

Das Schicksal Badawis bewegt die weltweite Öffentlichkeit seit Monaten. Der 31-Jährige musste Anfang Januar die ersten 50 Hiebe erdulden. Weitere Hiebe wurden zunächst aus medizinischen Gründen verschoben. Menschenrechtsgruppen befürchten, der Vollzug der Strafe könne in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. AFP

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