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Politik: Kann Müntefering das angekackste Selbstvertrauen wiederherstellen? (Kommentar)

Natürlich hätte es noch schlimmer kommen können für die nordrhein-westfälische SPD. Aber eigentlich dürfte so nur ein Zyniker argumentieren, denn dass die Sozialdemokraten im Vergleich zur letzten Kommunalwahl 50 Prozent der Oberbürgermeisterposten und mehr als 80 Prozent der Landräte an die CDU verloren haben, ist weit mehr als ein Schuss vor den Bug.

Natürlich hätte es noch schlimmer kommen können für die nordrhein-westfälische SPD. Aber eigentlich dürfte so nur ein Zyniker argumentieren, denn dass die Sozialdemokraten im Vergleich zur letzten Kommunalwahl 50 Prozent der Oberbürgermeisterposten und mehr als 80 Prozent der Landräte an die CDU verloren haben, ist weit mehr als ein Schuss vor den Bug. Das war ein Volltreffer in den Tanker SPD. Und dass der im Mai 2000 bei der Landtagswahl an Rhein und Ruhr nicht doch noch versenkt wird, ist keineswegs sicher. Die CDU und ihr alerter Landeschef Jürgen Rüttgers haben nun nämlich gemerkt, dass die Sozialdemokraten nicht unbesiegbar sind. Bislang konnte die SPD in Nordrhein-Westfalen darauf vertrauen, dass die Union entweder farblose Spitzenkandidaten aufstellt oder sich in innerparteilichen Richtungskämpfen verschleißt. Nach den jüngsten Wahlerfolgen aber ist die CDU, ist vor allem ihr Landesvorsitzender, ausgesprochen kampfeslustig und siegessicher. Das Selbstbewusstsein der SPD hingegen ist angeschlagen. Die Kernfrage bleibt, ob es Franz Müntefering gelingt, die Genossen bis zur Landtagswahl wieder aufzurichten. Ministerpräsident Wolfgang Clement kann dabei nur bedingt hilfreich sein, denn der ist genau der Typus des Machers und Modernisierers, der als geduldiger Klinkenputzer und Besucher der Ortsvereine nicht geeignet ist.

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