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Karikaturenstreit: Krawalle vor deutscher Botschaft in Teheran

Aus Protest gegen die Veröffentlichung von Karikaturen in Europa sind am Dienstag in Teheran Demonstranten erstmals vor die deutsche Botschaft gezogen. Dabei flogen auch Steine und Molotow-Cocktails auf das Gebäude.

Teheran - Die etwa 60 protestierenden iranischen Studenten, die der paramilitärischen Gruppe Basidsch (Freiwillige) nahe stehen, riefen «Tod Deutschland» und begannen damit, das Botschaftsgebäude mit Steinen und Molotow- Cocktails zu bewerfen.

Dutzende von Sicherheitskräften hinderten die militanten Studenten, sich dem Botschaftsgelände zu nähern. Dabei kam es zu Zusammenstößen. Die Demonstranten riefen daraufhin: «Deutschland, du bist ein Faschist und Diener der Zionisten» oder «Amerikanisches Deutschland, schäm dich».

Der anti-westliche Protest richtete sich sowohl gegen zunächst in Dänemark veröffentlichte Zeichnungen des Propheten Mohammed als auch gegen eine Karikatur im Tagesspiegel, auf der iranische Fußballspieler mit umgeschnallten Bombengürteln zu sehen sind.

Die Polizeikräfte forderten die Studenten schließlich auf, das Botschaftsviertel zu verlassen. Unter starkem Protest zogen die Demonstranten zur britischen Botschaft weiter, die nur 500 Meter von der deutschen Vertretung entfernt liegt. Ernsthafte Schäden an dem Botschaftsgebäude wurden nicht hinterlassen. Viele der Botschaftsmitarbeiter hatten schon vor oder kurz nach Beginn der Demonstration das Gebäude verlassen. (tso/dpa)

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