zum Hauptinhalt

Politik: KEES DE VRIES, CDU

Wer etwas bewegen will, muss sich selbst bewegen. Und sein Schicksal in die Hand nehmen.

Wer etwas bewegen will, muss sich selbst bewegen. Und sein Schicksal in die Hand nehmen. So hat es Kees de Vries sein Leben lang gehalten – und ist damit weit gekommen. Bis in den Bundestag hat es der Landwirt, gebürtiger Holländer und Wahl-Anhaltiner geschafft.

Der 58-Jährige mit dem charmanten Rudi-Carell-Akzent ist als CDU-Direktkandidat mit 41 Prozent der Erststimmen in die Volksvertretung eingezogen – und ließ seinen Konkurrenten Jan Korte (Linke) im Wahlkreis 71 weit hinter sich. Obwohl Vries ganz und gar kein Neuling ist auf dem politischen Parkett, hat ihn sein erster Besuch in der Hauptstadt nach der Wahl ganz schön mitgenommen. „Ich werde jetzt noch ganz emotional, wenn ich daran denke“, erinnert sich de Vries an die erste Sitzung seiner Fraktion in Berlin. „Ich konnte über die Balustrade in den Plenarsaal des Reichstags gucken und dachte mir: Mensch, in den nächsten vier Jahren darfst du über die Zukunft Deutschlands mitentscheiden. Das war ein wunderbares Erlebnis, ein Glücksmoment.“

Wer mit Vries spricht, bekommt rasch eine Vorstellung, warum die Anhaltiner ihren künftigen Volksvertreter mit großer Mehrheit gewählt haben. Der Mann weiß, was er will, und er fackelt nicht lange – so hat er es schon 1992 gehalten, als er seine holländische Heimat von jetzt auf gleich zurückließ und mit seiner Frau Ella und den fünf Kindern nach Deetz umzog. Mittlerweile sind sie zu acht. „Ich stamme selbst aus einer Bauernfamilie mit zwölf Kindern, vier von uns wollten Landwirt werden. Nur gab es in den Niederlanden dafür nicht allzu viele Möglichkeiten. In Deutschland hat meine Familie kurz nach der Wende die Chance bekommen, einen eigenen Hof zu bewirtschaften.“ Heute nennt die Familie Vries 1300 Hektar Land ihr Eigen; zum Betrieb gehören 700 Milchkühe und 600 Jungrinder.

Vries selbst war dort mehrere Jahre für die Finanzen zuständig, bis es ihn in die Politik zog. Er wurde erst Kreistagsabgeordneter und engagierte sich unter anderem bei einem Bauverband. 2005 wurde er deutscher Staatsbürger. Im Bundestag will sich der frischgebackene Abgeordnete vor allem um die Themen Landwirtschaft, ländlicher Raum und Umwelt kümmern: „Damit kenne ich mich nun mal am besten aus.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false