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Erika Steinbach (CDU).

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Update

Keine erneute Kandidatur: Erika Steinbach gibt Amt als Vertriebenen-Präsidentin auf

Die CDU-Politikerin Erika Steinbach gibt nach 16 Jahren ihr Amt als Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV) auf. Die CDU-Politikerin will nicht erneut für den Spitzenposten kandidieren.

Sie werde im November bei den Neuwahlen des Präsidiums nicht mehr für den Posten antreten, teilte die 70-Jährige nach Angaben des BdV am Sonntag auf einer Tagung mit. Das Amt sei "eine wunderbare Herausforderung und lohnende Aufgabe" gewesen. Es sei ihr ein "Anliegen" gewesen, "die Schicksale der Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler in das Bewusstsein aller Deutschen zu rücken".

Steinbach war die erste Präsidentin des BdV, die keine eigenen Erinnerungen an die Vertreibungen im Zweiten Weltkrieg hat. Sie wurde im Juli 1943 im westpreußischen Rahmel als Tochter eines in Polen stationierten Luftwaffensoldaten geboren. Sie steht seit 1998 an der Spitze des BdV. Ihre Forderungen nach einem Ausgleich für das Unrecht der Vertreibung stießen in Polen und Tschechien auf massive Kritik. 2004 zeigte sie sich kompromissbereit und war zum Verzicht auf materielle Entschädigung deutscher Heimatvertriebener bereit. Seit 1990 ist Steinbach für die CDU im Bundestag.

Sie gebe das Amt "mit gutem Gewissen" ab, sagte Steinbach der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" . Gegen alle Widerstände sei es durch die Gründung der Stiftung "Zentrum gegen Vertreibungen" gelungen, "dass heute eine Gedenkeinrichtung des Bundes, in der das Schicksal der deutschen Vertriebenen in die nächsten Generationen vermittelt wird, in Berlin im Aufbau ist".

Der BdV versteht sich als Interessenvertretung der als Folge des Zweiten Weltkrieges vertriebenen Deutschen und ihrer Nachkommen. In ihm sind Vertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler organisiert. (dpa/AFP)

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