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Kenia: Oppositionsführer bietet Kibaki Einheitsregierung an

Im Konflikt um den Ausgang der Präsidentenwahl in Kenia hat Oppositionschef Raila Odinga dem umstrittenen Wahlsieger Mwai Kibaki eine Regierungsbeteiligung angeboten. Die Wahlkommission will das Ergebnis überprüfen lassen.

"Um die Krise beizulegen, sind wir zu Gesprächen bereit, und im Zuge dieses Vorgehens bin ich sogar willens, Herrn Kibaki in die Regierung aufzunehmen", sagte Odinga dem britischen Rundfunksender BBC. Er habe kein Problem damit, die Macht zu teilen, betonte Odinga: "Aber ich will deutlich machen, dass das Problem darin besteht herauszufinden, wer der Gewinner dieser Wahl ist."

Der zum Gewinner ausgerufene Amtsinhaber Kibaki und Odinga beanspruchen beide den Sieg bei der Wahl vom 27. Dezember für sich, was in Kenia eine Welle der Gewalt mit Hunderten Toten ausgelöst hatte. Kibaki bot Odinga am Wochenende seinerseits an, eine Einheitsregierung in dem ostafrikanischen Land zu bilden, was der Oppositionschef aber ablehnte. Er und seine Anhänger werfen Kibaki massiven Wahlbetrug vor.

Stimmen sollen überprüft werden

Die kenianische Wahlkommission geht nach Informationen der Zeitung "Sunday Nation" in der kommenden Woche vor Gericht, um die umstrittene Präsidentenwahl überprüfen zu lassen. Die Stimmzettel würden rund um die Uhr von der Polizei bewacht, sagte der stellvertretende Kommissionsvorsitzende Kihara Muttu der Zeitung. Ein anderes Mitglied der Kommission bestätigte der Zeitung, beim Obersten Gericht Kenias solle eine Untersuchungskommission beantragt werden. Unterdessen wurden die Bemühungen um eine Vermittlung des Machtkonflikts in Kenia auch heute fortgesetzt.

Die Wahlkommission hatte Amtsinhaber Mwai Kibaki am vergangenen Sonntag zum Sieger der Präsidentenwahlen erklärt. Mehrere Mitglieder der Kommission erklärten hinterher, sie seien politischem Druck ausgesetzt gewesen. Internationale Beobachter zweifelten an der korrekten Stimmenauszählung. Oppositionskandidat Raila Odinga spricht von Wahlbetrug und fordert Neuwahlen. (mhz/AFP/dpa)

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