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Kernkraft: Bütikofer hält Merkel Atomlobbyismus vor

Nach Ansicht von Grünen-Chef Bütikofer unterstützt Kanzlerin Merkel die Energiekonzerne zu stark bei ihrem Wunsch nach einer Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken. Dagegen betonte Merkel, sie halte am Ausstieg fest.

Berlin - Der Grünen-Vorsitzende Reinhard Bütikofer hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vorgeworfen, die Atomindustrie zu längeren Laufzeiten zu ermutigen. "Der Kanzlerin vertraue ich nicht", sagte Bütikofer. "Sie hat dem Unsinn, den die Energieoligopole veranstalten, das Wort geredet." Die Atomindustrie wolle den unter Rot-Grün vereinbarten Atomausstieg in Frage stellen. Nach RWE hatte auch der Energiekonzern EnBW bei Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) eine längere Laufzeit für ein älteres Atomkraftwerk beantragt. Dies ist nach dem Atomgesetz möglich, erfordert aber unter anderem besondere Sicherheitsprüfungen.

Merkel hält den vereinbarten Ausstieg aus der Atomenergie für verfrüht. Das hatte die CDU-Chefin vor wenigen Tagen in einem Interview mit dem Magazin "Cicero" bekräftigt. Sie hatte allerdings als Kanzlerin immer wieder betont, dass der Koalitionsvertrag von Union und SPD gelte, der den unter der rot-grünen Bundesregierung mit der Wirtschaft vereinbarten Atomausstieg bis 2020 erneut festgeschrieben hat. Die SPD lehnt eine Verlängerung der Laufzeiten der Atommeiler strikt ab, während mehrere Unionspolitiker darauf dringen, die Kraftwerke später als geplant vom Netz zu nehmen. (tso/dpa)

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