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Politik: Kerry nach TV-Duellen in Umfragen vorn

Washington - Der demokratische Präsidentschaftskandidat John Kerry ist der Sieger der drei Fernsehduelle. Amtsinhaber George W.

Washington - Der demokratische Präsidentschaftskandidat John Kerry ist der Sieger der drei Fernsehduelle. Amtsinhaber George W. Bush hat in den Umfragen seinen Vorsprung eingebüßt. Das ist die Bilanz nach der dritten und letzten der drei TV-Debatten, die am Mittwoch in der Stadt Tempe im Bundesstaat Arizona stattfand. Erneut griffen sich die Kontrahenten mit scharfen Vorwürfen an. Im Mittelpunkt standen Fragen der Sozial-, Innen- und Wirtschaftspolitik. Der Irakkrieg und der Kampf gegen den Terrorismus kamen nur am Rande vor.

Bush wie Kerry versprachen, das Haushaltsdefizit, das sich auf einem Rekordhoch befindet, in den kommenden fünf Jahre zu halbieren. Beide stellten eine grundlegende Reform der Krankenversicherung in Aussicht, sie betonten, wie wichtig der Glaube an Gott in ihrem Leben sei, und lobten ihre Ehefrauen. Doch die Unterschiede überwogen. Bush bezichtigte Kerry erneut des Wankelmuts. Der Senator aus Massachusetts befinde sich mit seinen Positionen „am äußersten linken Rand“ des politischen Spektrums. Er wolle Steuern erhöhen und Freiheitsrechte der Bürger beschneiden.

Kerry hielt Bush Realitätsverlust und Konzeptlosigkeit vor. Durch dessen Steuersenkungen würden Spitzenverdiener zu Lasten der Allgemeinheit bevorzugt. Zugleich seien Hunderttausende von Arbeitsplätzen verloren gegangen und die Kosten im Gesundheitswesen drastisch gestiegen. Der Präsident habe das Land mit seiner radikalen Politik gespalten. Der Haushaltsüberschuss sei in ein gigantisches Defizit verwandelt worden. Die Regierung bevorzuge Großunternehmen und vernachlässige die einfachen Bürger.

In Umfragen nach der Sendung sagte die Mehrheit, Kerry habe besser abgeschnitten als Bush. Bei CNN lag Kerry mit 52 Prozent 13 Punkte vor Bush, auf CBS sahen 39 Prozent der noch unentschlossenen Wähler Kerry als Sieger, nur 25 Prozent sahen Bush vorn. Der Herausforderer blieb ruhig, wirkte kompetent, redete zur Sache. Bush dagegen gelang es nicht, aus eigener Kraft zu überzeugen. Seine überzeugendsten Momente hatte Bush, wenn er Kerry attackierte. Er trug seine Sache leidenschaftlicher vor als sein Rivale, hinterließ aber einen etwas fahrigen Eindruck. Die Wahlen finden am 2. November statt.

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