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Kinderhilfswerk: Unicef Deutschland hat neuen Vorstand

Nach dem Finanzskandal beim deutschen Ableger des UN-Kinderhilfswerks sucht Unicef nun den personellen Neuanfang. Der neue Vorstand jedenfalls steht - bis auf den Vorsitzenden.

Das Kinderhilfswerk Unicef Deutschland sucht mit einer neuen Führungsmannschaft den Weg aus der Vertrauenskrise. Die Mitgliederversammlung wählte acht neue Mitglieder in den zehnköpfigen Vorstand. In dem Gremium sitzen demnach künftig unter anderem der ehemalige UN-Sonderbeauftragte Tom Koenigs, der Kuratoriumsvorsitzenden der deutschen Zwangsarbeiterstiftung Dieter Kastrup und die Grünen- Bundestagsabgeordnete Ekin Deligöz.

Vor rund einer Woche hatte der Interimsvorsitzende Reinhard Schlagintweit den Vorstand zum Rücktritt aufgefordert. Nach monatelangen internen Querelen war dem Kinderhilfswerk im Februar vom DZI das Spendensiegel entzogen worden, unter anderem, weil es den Einsatz von provisionsabhängigen Spendenwerbern verschwiegen hatte. Schon zuvor hatten die Unicef-Vorsitzenden Heide Simonis und Geschäftsführer Dietrich Garlichs wegen der Affäre ihre Ämter zur Verfügung gestellt.

Dem neugewählten Gremium gehören neben den oben Genannten auch die ehemalige schleswig-holsteinische Justizministerin Anne Lütkes, die Unternehmer Peter Kämer und Jürgen Heraeus, Ex-Dressurreiterin Ann Kathrin Linsenhoff und die Journalistin Maria von Welser an. Am Freitag soll der neue Vorsitzende bestimmt werden. Der "Focus" hatte berichtet, Thomas Heilmann, Gründer und langjähriger Chef der  Werbeagentur Scholz & Friends, solle die Führung  der angeschlagenen  Deutschland-Sektion des Kinderhilfswerks werden. (sf/dpa)

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