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Marie-Luise Dött.

© promo

Klimapolitik: Unionsfraktion distanziert sich von Sprecherin

Die CDU/CSU-Fraktion hat sich von ihrer umweltpolitischen Sprecherin Marie-Luise Dött distanziert. Dött hat die Thesen des Klimaskeptikers Fred Singer als "sehr, sehr einleuchtend" bezeichnet und gesagt, die Klimapolitik müsse weg von immer neuen Lasten für die Wirtschaft.

Berlin - Gefallen sind die Äußerungen bei einer Veranstaltung, zu der der FDP-Wirtschaftspolitiker Paul Friedhoff in den Bundestag eingelagen hatte. Die „Financial Times Deutschland“ berichtete ausführlich über den Abend unter Leugnern des Klimawandels. Ein Sprecher der Unionsfraktion sagte dem Tagesspiegel: „Die wiedergegebenen Äußerungen entsprechen nicht der Position der CDU/CSU-Fraktion.“

Dött war am Freitag nicht erreichbar, stellte aber eine Erklärung auf ihre Homepage, in der es heißt: „Meine Aussagen während der Veranstaltung am Mittwochabend beinhalten keine Neuigkeiten und schon gar keine Konfrontatin mit der Klima- und Energiepolitik der Bundesregierung.“ Die Zitate seien „bewusst aus dem Zusammenhang gerissen worden“ – sind aber offenbar gefallen. Weiter schreibt Dött: „Den Begriff ,Ersatzreligion’ verwende ich grundsätzlich zur Charakterisierung derjenigen, die versuchen, dem Klimaschutz ein Politikprimat zu geben und ihn zum alleinigen Maßstab von Energiepolitik zu machen.“

Der klimapolitische Sprecher der SPD- Fraktion, Frank Schwabe, sagte am Freitag, Dött müsse „sofort abgelöst werden, wenn ein Rest an Glaubwürdigkeit“ für die Umweltpolitik der Union erhalten bleiben solle. Sein Kollege von den Grünen, Hermann Ott, bezeichnete Dött als „peinliche Witzfigur“. Die Klima- und Umweltpolitik der Union könne nicht mehr ernst genommen werden, meinte Ott. Marie- Luise Dött ist seit 1998 Bundestagsabgeordnete und vertritt ihre Partei im Umweltausschuss.

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