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Klimaschutz: EU will weltweit 30 Prozent weniger Treibhausgase bis 2020

Die EU schlägt vor, dass sämtliche Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bis 2015 ein gemeinsames Emissionshandelssystem etablieren.

Brüssel/Berlin - Die Industriestaaten sollen ihren Treibhausgasausstoß bis 2020 um mindestens 30 Prozent im Vergleich zu 1990 senken. Schwellenländer und Entwicklungsländer, mit Ausnahme der ärmsten unter ihnen, sollen ihren Ausstoß an Klimagasen im gleichen Zeitraum um 15 bis 30 Prozent senken. Das forderte EU-Umweltkommissar Stavros Dimas bei der Vorstellung seiner Vorschläge für ein neues weltweites Klimaschutzabkommen nach 2012. Dimas forderte die Industrieländer und die Internationalen Organisationen auf, deutlich mehr Finanzmittel für den Klimaschutz in den armen Ländern bereitzustellen.

Die 27 EU-Staaten hatten im vergangenen Dezember ein ehrgeiziges Paket mit Klimaschutzmaßnahmen beschlossen, das den Teibhausgasausstoß in der EU bis 2020 um 20 Prozent im Vergleich zu 1990 senken soll. Gleichzeitig hatten sie angekündigt, die Emissionen um 30 Prozent zu verringern, wenn andere Industrieländer sich ebenfalls dazu verpflichten. Um den Temperaturanstieg im Vergleich zum Beginn der Industrialisierung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen, müssten weltweit rund 175 Milliarden Euro im Jahr investiert werden. Mehr als die Hälfte davon müsste in Entwicklungsländer fließen, sagte Dimas.

Die EU schlägt vor, dass sämtliche Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bis 2015 ein gemeinsames Emissionshandelssystem etablieren. Dazu soll der europäische Emissionshandel mit weiteren Handelssystemen etwa in den USA, Australien oder Neuseeland verknüpft werden. Bis 2020 sollten auch die großen Schwellenländer wie China, Brasilien, Indien oder Südafrika in den Zertifikatehandel einbezogen werden. Ein Teil der notwendigen Mittel für den Klimaschutz ließe sich dann über Auktionserlöse für die Kohlendioxidzertifikate im Emissionshandel aufbringen.

Das Geld müsste etwa dafür eingesetzt werden, dass der dramatische Verlust tropischer Regenwälder bis 2020 im Vergleich zu heute halbiert und bis 2030 gestoppt wird, verlangt die EU-Kommission. Zudem sollten die Entwicklungsländer ihre Wirtschaften in Richtung Klimafreundlichkeit umbauen. Dimas betonte, dass schon bald große Summen für die notwendige Anpassung an den Klimawandel benötigt werden. tog/deh

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