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Klimaschutz: Ohne Vorbildrolle keine Chance

Die führenden Industrienationen müssen nach Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Klimaschutz eine Spitzenposition einnehmen, um auch Länder wie China oder Indien zu eigenen Anstrengungen zu bewegen.

Berlin - Beim G8-Gipfel im Juni in Heiligendamm wird der Klimaschutz eine zentrale Rolle spielen. "Ohne Vorbildrolle der Industrieländer gibt es keine Chance, die Entwicklungsländer einzubeziehen", sagte Merkel. Die Kanzlerin hatte sich zuvor mit Vertretern der beiden Klima-Wirtschaftsinitiativen "2 Grad" und "3C" getroffen. Merkel wandte sich dagegen, die Schwellenländer, wie China oder Indien in Frage des Klimaschutzes an den Pranger zu stellen.

Merkel betonte, es habe sich in China beim Umweltbewusstsein schon sehr viel verändert. Es werde nun darum gehen, in den aufstrebenden Industrieländern, zu denen auch Indien oder Brasilien gehören, zu erreichen, dass der Ausstoß von Treibhausgasen vom Wirtschaftswachstum entkoppelt wird. Dies sei in Deutschland in den 70er Jahren geschehen. Merkel würdigte die Arbeit der beiden Wirtschaftsinitiativen. Sie träten Ängsten entgegen, dass Anstrengungen für den Klimaschutz und Wirtschaftswachstum einander ausschlössen.

"2 Grad" und "3C"

Hinter "2 Grad" stehen acht führende deutsche Unternehmen und Vorstände, unter anderem Michael Otto (Otto-Versand), Utz Claassen (EnBW), Hartmut Mehdorn (Bahn) und René Obermann (Telekom). Die Mitglieder repräsentieren zusammen mehr als 245 Milliarden Euro Umsatz und über 600.000 Beschäftigte. Otto sagte, die Unternehmen erwarteten von der Politik das Setzen langfristiger Rahmenbedingungen und eine konsequente Technologieförderung von Umwelttechnologie.

Die Initiative "3C" (Combating Climate Change) geht auf den Vorstandschef des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall, Lars Göran Josefsson, zurück. Inzwischen haben sich dem Bündnis Branchenriesen wie Eon, General Electric, Siemens, Suez und Alstom angeschlossen. Josefsson ist auch Berater der Bundesregierung in Klimafragen. (tso/dpa)

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