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Klimaschutz-Programm: Milliardeneinsparungen - und Milliardenkosten

Das Klimaschutz-Programm der Bundesregierung führt einer Studie zufolge langfristig zu Milliardeneinsparungen. Aber nicht alle Maßnahmen bringen Ersparnisse - der Ausbau erneuerbarer Energie kostet dafür Milliarden.

Im Jahr 2020 ließen sich mit den vereinbarten Maßnahmen rund fünf Milliarden Euro sparen, geht aus der von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) vorgestellten Studie des Umweltbundesamtes hervor. Der Untersuchung zufolge führen die Maßnahmen zu Einsparungen bei Kohle, Öl und Gas von rund 36 Milliarden Euro. Dagegen entstünden für die Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien oder den Einsatz neuer Umwelt-Techniken nur Kosten von rund 31 Milliarden Euro.

Der Studie zufolge bringen einzelne Maßnahmen große Einsparungen, andere verursachen allerdings auch Mehrkosten. So werde bei den Vorhaben zu mehr Energieeffizienz Geld gespart - etwa bei der besseren Isolierung von Häusern. Hier werde so viel Energie gespart, dass die Investitionen wieder hereingeholt würden. Dagegen entstehen durch den vereinbarten Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung und erneuerbarer Energien bei der Stromerzeugung "moderate" Mehrkosten.

Erneuerbare Energie: Entwicklung erst am Anfang

Deutlichere Mehrkosten entstehen der Studie zufolge durch den Ausbau der erneuerbaren Energien bei der Wärmegewinnung und der Gewinnung von Treibstoff. Hier stehe Deutschland erst am Beginn einer Entwicklung, wo sich das Land beim Strom vor fünf bis zehn Jahren befunden habe, hieß es in der Studie weiter.

Die vorgelegten Daten sind die Zwischenergebnisse einer Studie, mit der die Kosten der bei der Koalitionsklausur in Meseberg im August beschlossenen Maßnahmen zum Klimaschutz analysiert werden soll. Federführend bei der Studie war das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Gabriel: "Riesenschritt" zur CO2-Vermeidung

Das Klima- und Energiepaket der Regierung wird nach Einschätzung von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) bis 2020 einen "Riesenschritt" zur Reduzierung von Treibhausgasen leisten. Laut Umweltbundesamt können die gut 30 Einzelmaßnahmen in diesem Zeitraum den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2)in Deutschland um etwa 36,6 Prozent verringern. Durch Förderprogramme solle die Lücke zum Einsparziel von 40 Prozent im Vergleich zum Ausgangsjahr 1990 geschlossen werden, sagte Gabriel.

Der Ausbau der Öko-Energie bei der Stromerzeugung könne bis 2020 den Ausstoß von bis zu 50 Millionen Tonnen CO2 vermeiden. Das Wärmegesetz bringe 10 Millionen Tonnen, die Erweiterung der Kraft-Wärme-Kopplung 14 Millionen Tonnen Ersparnis. Der "schlafende Riese" beim Klimaschutz sei die Energieeffizienz in Gebäuden. Hier könnten bis zu 35 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, sagte Gabriel.

Die Mehrzahl der Maßnahmen rechne sich sowohl für die Umwelt als auch für die Wirtschaft. Zunächst müsse aber investiert werden. Bis 2020 werde das Klima- und Energiepaket unter dem Strich aber bis zu fünf Milliarden Euro sparen, sagte der Minister. Die Wirtschaft hält ein CO2-Einsparziel von nur rund 30 Prozent für realistisch und finanzierbar. Die Regierung will das im August bei der Klausur in Meseberg erarbeitete Paket Anfang Dezember endgültig beschließen. (mit AFP/dpa)

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