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Politik: Köhler wirbt für neue Vaterrolle

Berlin - Bundespräsident Horst Köhler hat die Deutschen aufgefordert, Familien zu schützen und bei der Erziehung ihrer Kinder zu unterstützen. Es sei „mehr als nur eine Privatsache, ob Familien entstehen können und wie es ihnen geht in unserem Land“, sagte Köhler am Mittwochabend in einer Grundsatzrede zur Familienpolitik.

Berlin - Bundespräsident Horst Köhler hat die Deutschen aufgefordert, Familien zu schützen und bei der Erziehung ihrer Kinder zu unterstützen. Es sei „mehr als nur eine Privatsache, ob Familien entstehen können und wie es ihnen geht in unserem Land“, sagte Köhler am Mittwochabend in einer Grundsatzrede zur Familienpolitik. Der Bundespräsident nannte beim Jahresempfang der Evangelischen Akademie Tutzing zwei große Aufgabenfelder: Zum einen forderte Köhler spürbare Verbesserungen für Familien und Kinder. Zum anderen regte er an, die Haltungen zur Familie zu überdenken.

Köhler kritisierte, Frauen bekämen häufig den Vorwurf zu hören, sie seien „Rabenmütter“, wenn sie einen Beruf ausüben und Kinder haben wollen. Er sprach sich außerdem für eine neue Väterrolle aus. Er wünsche sich mehr Väter, die sich Zeit für ihre Kinder nehmen, in die Elternzeit gingen – und dafür nicht „mitleidige Blicke und süffisante Bemerkungen von Kollegen ernten“.

Grundsätzlich unterstütze der Bundespräsident die familienpolitischen Pläne der großen Koalition für ein Elterngeld und eine bessere steuerliche Absetzbarkeit der Kosten für die Kinderbetreuung. Köhler forderte jedoch Bund, Länder und Kommunen auf, an einem Strang für bessere Betreuungsangebote zu ziehen. Er appellierte zugleich an die Arbeitgeber, Eltern stärker zu unterstützen. Es sei „kurzsichtig“, wenn sie den jederzeit verfügbaren Arbeitnehmer Mitarbeitern vorziehen würden, die Mutter oder Vater seien. Denn diese brächten „Belastbarkeit, Pragmatismus und Teamfähigkeit“ mit.

Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch den umstrittenen Gesetzentwurf zur steuerlichen Absetzbarkeit der Kinderbetreuung. Dieser geht zunächst in den Bundesrat und kommt dann in den Bundestag. Einig sind sich die Koalitionspartner allerdings darüber noch nicht. Zugleich beschloss das Kabinett, Pflegebedürftige künftig höher steuerlich zu entlasten. Vom 1. Januar 2006 an sollen bis zu 6000 Euro Betreuungskosten absetzbar sein, bisher waren es 3000 Euro. ce

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