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Politik: "Köln stellt sich quer": Schily rät zu Besonnenheit

Unter dem Motto "Köln stellt sich quer" haben am Samstag in der Kölner Innenstadt nach Angaben der Veranstalter rund 25 000 Menschen gegen Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit demonstriert. Die Kundgebung richtete sich gegen einen Aufmarsch von 120 Neonazis in der Domstadt.

Unter dem Motto "Köln stellt sich quer" haben am Samstag in der Kölner Innenstadt nach Angaben der Veranstalter rund 25 000 Menschen gegen Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit demonstriert. Die Kundgebung richtete sich gegen einen Aufmarsch von 120 Neonazis in der Domstadt. Bei vereinzelten Zusammenstößen zwischen Gegendemonstranten und der Polizei wurde zunächst ein Beamter verletzt.

Unterdessen mahnte Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) im Zusammenhang mit dem Düsseldorfer Synagogenanschlag zur Besonnenheit im Umgang mit dem Rechtsextremismus. "Wir dürfen weder bagatellisieren noch überdramatisieren", sagte Schily dem Magazin "Focus". Zugleich bestritt er, dass den Sicherheitsbehörden Erkenntnisse über ein gezieltes Zusammengehen zwischen deutschen Rechtsextremisten und radikalen Arabern vorliegen.

Am Abend vor der Kundgebung hatten rechtsradikale Gewalttäter in Ostdeutschland ihre Übergriffe auf Ausländer fortgesetzt. Eine Gruppe polizeibekannter Neonazis überfiel am Freitagabend im Stadtzentrum von Gotha zwei Ausländer und verletzte sie. Die Asylbewerber aus Algerien und Libanon hatten in einer Gaststätte gesessen, wo sie von den Tätern mit ausländerfeindlichen Äußerungen belästigt wurden, wie die Polizei mitteilte. Die beiden Männer verließen daraufhin das Restaurant und versuchten, den ihnen folgenden Rechtsradikalen zu entkommen. Die Extremisten griffen die Asylbewerber jedoch an, schlugen sie und traten auf sie ein.

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