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Helmut Kohl kritisiert deutsche Außenpolitik

© reuters

Kohl kritisiert Regierung: Alt-Kanzler übt scharfe Kritik an deutscher Außenpolitik

Helmut Kohl sieht Deutschland außenpolitisch als unberechenbar. Außerdem befürchtet er ein Auseinanderbrechen Europas.

Alt-Kanzler Helmut Kohl hat die aktuelle deutsche Außenpolitik heftig kritisiert. „Deutschland ist schon seit einigen Jahren keine berechenbare Größe mehr - weder nach innen noch nach außen“, sagte Kohl der Zeitschrift „Internationale Politik“. Er frage sich, „wo Deutschland heute eigentlich steht und wo es hin will“, erklärte der CDU-Politiker mit Blick auf die transatlantischen Beziehungen. Dass US-Präsident Barack Obama bei seinem jüngsten Besuch in Europa Deutschland nicht besucht habe, sei früher unvorstellbar gewesen. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht alles verspielen. Wir müssen dringend zu alter Verlässlichkeit zurückkehren“, betonte der ehemalige Bundeskanzler.

Kohl warnte außerdem vor einem Auseinanderbrechen Europas. Die Hilfe, beispielsweise für Griechenland, sei notwendig, „wir haben keine Wahl, wenn wir Europa nicht auseinanderbrechen lassen wollen“, sagte Kohl der Zeitschrift weiter. Europa brauche in dieser Krise ein „beherztes Zupacken und ein Paket vorausschauender, klug gewogener und unideologischer Maßnahmen, mit dem wir Europa und den Euro wieder auf einen guten Weg bringen und für die Zukunft absichern“, sagte der CDU-Politiker weiter. Die Fehler mit Griechenland seien in der Vergangenheit gemacht worden. Mit ihm als Bundeskanzler hätte Deutschland der Aufnahme Griechenlands in die Eurozone „nicht zugestimmt“. Auch hätte Deutschland unter seiner Führung „nicht gegen den Euro-Stabilitätspakt“ verstoßen, betonte Kohl. (dapd)

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