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Bestatter tragen am Donnerstag in Oggersheim (Rheinland-Pfalz) bei Ludwigshafen vor dem Haus des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl einen Sarg zu einem Leichenwagen.

© dpa

Früherer Bundeskanzler: Kohls Leichnam soll immer noch im Haus in Oggersheim sein

Schwarz gekleidete Helfer trugen einen Sarg aus dem Haus von Helmut Kohl - allerdings nur, um Abläufe zu klären. Der Leichnam des früheren Kanzlers soll noch im Haus sein.

Der Leichnam von Helmut Kohl soll sich noch immer im Haus des früheren Bundeskanzlers in Ludwigshafen-Oggersheim befinden. Am Donnerstag war ein Sarg von dort abgeholt worden. Dabei soll es aber nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur darum gegangen sein, Abläufe zu klären für die spätere Abholung des Sarges mit Kohls Leichnam vor den Trauerfeierlichkeiten am 1. Juli in Straßburg und Speyer. Vertraute der Familie hatten am Wochenende nach Kohls Tod erklärt, der Leichnam werde voraussichtlich bis zu den Trauerfeierlichkeiten im Haus in Oggersheim bleiben. Nach dpa-Informationen ist das nach jetzigem Stand weiter so vorgesehen.

Kohl war am 16. Juni nach langer Krankheit im Alter von 87 Jahren in Ludwigshafen gestorben und anschließend zu Hause aufgebahrt worden. Zur Würdigung seiner politischen Verdienste ist am 1. Juli ein europäischer Trauerakt im EU-Parlament in Straßburg geplant - unter anderem mit Reden von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Kohl soll als erster Politiker überhaupt mit einer solchen Zeremonie auf EU-Ebene geehrt werden. „Spiegel Online“ berichtete am Freitag, die Planung des Gedenkens in Straßburg gestalte sich schwierig.

Ein Problem sei unter anderem die Frage, wie der Sarg angesichts der baulichen Gegebenheiten an seinen Bestimmungsort im Saal gelange. EU-Parlamentspräsident Tajani will bei seiner Rede in Straßburg die Botschaft aussenden, dass Freiheit das Wichtigste für Europa sei. „Der Kern Europas, das sind nicht die Banken, das ist nicht der Euro, sondern es ist die Freiheit. Und dafür steht Helmut Kohl wie kaum ein anderer“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ (Freitag). „Kohl war eine Fackel des Friedens.“ Nach der Wiedervereinigung hätten die osteuropäischen Staaten den Weg in die EU gefunden. Kohl sei in diesem Prozess einer der wichtigsten Protagonisten gewesen. „Er hat eine neue Ära für Europa ermöglicht.

Das werden wir mit dem Trauerakt in Straßburg würdigen.“ Direkt im Anschluss an die Zeremonie im EU-Parlament am 1. Juli soll Kohls Sarg per Hubschrauber nach Deutschland gebracht und nach der Landung bei Ludwigshafen nach Speyer gebracht werden. Dort ist im Dom am späten Nachmittag eine Totenmesse geplant, und anschließend ein militärisches Abschiedszeremoniell. Danach soll Kohl beigesetzt werden. Kohl wird seine letzte Ruhestätte auf einem Friedhof in Speyer finden und nicht im Familiengrab der Kohls in Ludwigshafen. (dpa)

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