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Ingrid Betancourt

© dpa

Kolumbien: Frankreichs Betancourt-Aktion gescheitert

Die französische Rettungsaktion für Ingrid Betancourt ist gescheitert. Die Entführer fühlten sich unter Druck gesetzt und beharren jetzt darauf, die Geiseln nur unter ihren Bedingungen gehen zu lassen.

Frankreichs Befreiungsaktion der seit mehr als sechs Jahren im kolumbianischen Urwald von Farc-Rebellen festgehaltene frühere Präsidentschaftskandidatin, Ingrid Betancourt, stieß auf heftige Ablehnung auf Seiten der Entführer. Die Aktion sei "unangebracht" weil nicht abgesprochen sowie Teil einer "Erpressung" und einer "Medienkampagne", stand in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung der marxistischen Rebellengruppe "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (Farc). Seit vergangenem Donnerstag wartet ein Jet der französischen Luftwaffe mit medizinischem Personal vergebens auf dem Flugplatz der Hauptstadt Bogotá auf ein positives Zeichen der Farc.

Schon vergangenen Freitag hatten der sogenannte Außenminister der Rebellen, Rodrigo Granda, und ein Farc-Kommandant namens Jesús Santrich eine einseitige Freilassung der möglicherweise todkranken Betancourt abgelehnt: "Die in unseren Lagern festgehaltenen Personen werden nur im Rahmen eines Austausches von Gefangenen freigelassen", schrieben sie. Dafür aber fordern die Rebellen seit Jahren eine vorübergehend zu entmilitarisierende Zone im Südwesten des Landes, was der konservative Präsident Alvaro Uribe kategorisch ablehnt. "Hätte Uribe die beiden Gemeinden wie von uns gefordert Anfang des Jahres für 45 Tage entmilitarisiert, wären die Gefangenen schon gegen inhaftierte Rebellen ausgetauscht worden", schrieben die Farc weiter. (kj/dpa)

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