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Kolumbien: Regierung: Farc-Geisel Ingrid Betancourt ist frei

Seit über sechs Jahren war Ingrid Betancourt in der Hand ihrer Entführer - jetzt soll die frühere kolumbianische Präsidentschaftskandidatin nach Regierungsangaben befreit worden sein.

Die franko-kolumbianische Farc-Geisel Ingrid Betancourt ist aus ihrer Geiselhaft freigekommen. Das teilte die kolumbianische Regierung am Mittwoch mit. Betancourt war vor mehr als sechs Jahren entführt worden.

Wie die kolumbianische Regierung am Mittwoch weiter mitteilte, wurden zugleich drei US-Bürger und elf andere Geiseln befreit. Verteidigungsminister Juan Manuel Santos sagte, die Befreiung sei durch die kolumbianischen Streitkräfte erfolgt. Einzelheiten zu der Befreiungsaktion wurden zunächst nicht mitgeteilt.

Farc-Rebellen hatten die franko-kolumbianische Grünen-Politikerin Betancourt während ihres Präsidentschaftswahlkampfs im Februar 2002 verschleppt. Für die Freilassung Betancourts hatten sich weltweit über die Jahre zehntausende Menschen bei Kundgebungen und Demonstrationen eingesetzt. Zuletzt hatte es geheißen, Betancourt sei todkrank. Nun teilte Santos jedoch mit, sie sei wie die anderen Geiseln bei relativ guter Gesundheit.

Erst im April hatte auch der französische Präsident Nicolas Sarkozy versucht, die Farc-Guerilla zur Freilassung Betancourts zu veranlassen, und ein Flugzeug mit Ärzten und Diplomaten an Bord nach Kolumbien entsandt. Die Rebellen zeigten Sarkozy jedoch die kalte Schulter und erklärten, dass sie sich nicht erpressen ließen. Zuletzt verlangten die Farc-Rebellen im Austausch für 39 Geiseln einschließlich Betancourts von der kolumbianischen Regierung die Freilassung von 500 ihrer Guerilleros.

Die Farc - mit zeitweise rund 17.000 Mitgliedern nicht nur die älteste, sondern auch die größte kolumbianische Guerillaorganisation - hat mehr als 700 Geiseln in ihrer Gewalt. In Kolumbien, den USA und der EU steht die Farc auf der Liste der Terrororganisationen. (jam/AFP/dpa)

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