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Soldat einer UN-Friedensmission in Mali.

© AFP

Konferenz in London: Die UN-Friedenstruppen stärken!

Die UN-Friedenstruppen müssen gestärkt werden - das ist das Ziel einer von der britischen Regierung initiierten Konferenz in London. Ein Gastbeitrag.

In London findet am Donnerstag eine eintägige Konferenz statt, die sich dem Thema UN-Friedensmissionen und wie sie verbessert werden können widmet. Hierzu hat die britische Regierung Minister und Vertreter aus über 70 Staaten und internationalen Organisationen eingeladen.

Was UN-Friedensmissionen heute leisten müssen, wäre früher undenkbar gewesen. Die Zahl und das Ausmaß blutiger Kämpfe haben in den letzten fünf Jahren stark zugenommen, und um dieser Situation Herr zu werden, setzt die internationale Gemeinschaft immer häufiger auf UN-Friedensmissionen. Von den weltweit eingesetzten Friedenssoldaten wird heute mehr verlangt als je zuvor. Wir erwarten nicht nur, dass sie die Zivilbevölkerung schützen, sondern auch, dass sie glaubwürdige Wahlen ermöglichen, Staaten dabei helfen, die Rechtsstaatlichkeit wiederherzustellen, und – ganz wichtig – den Transport lebensnotwendiger humanitärer Hilfe sichern.

Wir alle wollen und sind darauf angewiesen, dass die UN genug Friedenstruppen zu ihrer Verfügung hat. Und diese müssen die richtige Ausrüstung und die richtigen Fähigkeiten besitzen, um ihre Arbeit tun zu können, wo immer in der Welt sie gebraucht werden. Daher sollten wir drei Aspekten der Friedenssicherung besondere Aufmerksamkeit schenken: der Planung, den Beitragszusagen und der Leistung vor Ort.

Gute Planung bedeutet, dafür zu sorgen, dass die UN-Friedenstruppen an den richtigen Orten stationiert sind, sich auf die richtigen Aufgaben konzentrieren und über die Fähigkeiten verfügen, die sie für ihre Arbeit benötigen. Von der Konzeption über die Stationierung bis hin zum Abzug muss Klarheit darüber herrschen, welche Ziele mit den Einsätzen verfolgt werden.

Truppen für Somalia und Südsudan verdoppelt

Was die Beitragszusagen angeht, müssen wir erreichen, dass die Staaten mehr Soldaten, Polizisten und Ausrüstung bereitstellen, damit die UN-Friedensmissionen auf ein breiteres Spektrum von Fähigkeiten zurückgreifen können. Wir müssen entsprechende Zusagen einholen und sie dann den spezifischen Anforderungen der Friedenseinsätze zuordnen.  Deshalb verdoppelt Großbritannien seinen militärischen Beitrag zur Friedenssicherung durch Entsendung von Truppenkontingenten nach Somalia und in den Südsudan. Hier können die britischen Militärs dank ihrer außergewöhnlichen technischen Kompetenz helfen, die Zufluchtsstätten, an denen die Zivilbevölkerung Schutz sucht, sicherer zu machen.

Schließlich gilt es die Arbeit vor Ort zu verbessern. Die Friedenssoldaten müssen vor dem Einsatz ordentlich ausgebildet, ausgerüstet und überprüft werden. Im Feld brauchen wir dann kompetente und mutige Führer. Großbritannien bildet deshalb nicht nur selbst Friedenssoldaten aus, sondern unterstützt auch Initiativen zur Verbesserung der Ausbildungszentren und Mentoringprogramme für potenzielle Leiter von Missionen.

Mit diesen Zielen vor Augen lud Präsident Obama im vergangenen September die Regierungschefs zu einem Gipfel über Friedensmissionen ein. Dabei machten 50 Länder neue Zusagen für Truppen, Ausbildung und Ausrüstung. Jetzt treffen sich diese Länder erneut in London, um die von Präsident Obama begonnene Arbeit fortzusetzen. Wir werden Bilanz ziehen, welche Zusagen schon eingelöst wurden, und um weitere werben. Wir werden auch überlegen, wie die neuen Truppen rascher und effizienter eingesetzt und wie Frauen stärker in die Schaffung von Frieden und Sicherheit eingebunden werden können.

Es liegt an uns, dafür zu sorgen, dass die Friedensmissionen ihren neuen und immer größeren Aufgaben gerecht werden, denn davon hängt das Leben von Millionen schutzbedürftiger Menschen in aller Welt ab.

Die Autorin ist Staatsministerin im britischen Außenministerium.

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