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Politik: Kongolesen werfen UN Untätigkeit vor Plünderungen und Gewalt in besetzter Stadt

Nairobi - In vier Städten der Demokratischen Republik Kongo ist es am Donnerstag zu gewalttätigen Demonstrationen gegen die UN-Friedenstruppe gekommen. Tausende von Kongolesen warfen den UN vor, sie hätten die Eroberung der Stadt Bukavu durch Rebellen zugelassen.

Nairobi - In vier Städten der Demokratischen Republik Kongo ist es am Donnerstag zu gewalttätigen Demonstrationen gegen die UN-Friedenstruppe gekommen. Tausende von Kongolesen warfen den UN vor, sie hätten die Eroberung der Stadt Bukavu durch Rebellen zugelassen. Dort regiert General Laurent Nkunda, ein mutmaßlicher Kriegsverbrecher.

Mühsam wird der größte Staat Zentralafrikas von einer Übergangsregierung unter Präsident Joseph Kabila zusammengehalten, im kommenden Jahr stehen die ersten freien Wahlen seit der Unabhängigkeit an. Aber das frühere Riesenreich von Diktator Mobutu bröckelt bereits wieder: Die Stadt Bukavu in der fruchtbaren Provinz Kivu im Osten war am Mittwoch nach einer Woche dauernden Kämpfen von mindestens 2000 Milizionären des Generals Laurent Nkunda eingenommen worden. Die wenigen Soldaten der kongolesischen Regierungsarmee waren zuvor in die Berge geflohen. Von Szenen aus einer „Geisterstadt“ sowie über Plünderungen und Vergewaltigungen durch Nkundas Männer berichteten Korrespondenten aus Bukavu. Kabila kündigte eine Generalmobilmachung an und warf Ruanda vor, in die Eroberung Buvakus verwickelt gewesen zu sein.

Nkunda war früher ein Kommandant der Rebellengruppe RCD-Goma, die wie alle Widerstandsgruppen im Kongo an der Macht in Kinshasa beteiligt worden ist. Ihm wird Beteiligung an einem Massaker an 200 Zivilisten vorgeworfen. Nkunda sagte, er sei nicht nach Bukavu gekommen, um gegen die Regierung in Kinshasa zu kämpfen, er habe nur die „schlechte Militärführung in der Region beseitigen wollen“.

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