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Kriegsverbrecher: Serbenführer Karadzic auf der Spur

Auf der Jagd nach dem mutmaßlichen Kriegsverbrecher Radovan Karadzic haben Nato-Truppen das Haus eines ehemaligen serbischen Polizisten in Bosnien durchsucht.

Sarajevo - Im etwa 20 Kilometer von Sarajevo entfernten Pale sei sechs Stunden lang die Wohnung von Jovan Skobo durchsucht worden, teilte ein Nato-Sprecher in Sarajevo mit. Der Mann habe wahrscheinlich Verbindungen zu einem Unterstützernetzwerk für den flüchtigen früheren Serbenführer Karadzic. Die Sicherheitskräfte verhörten Skobo und beschlagnahmten verschiedene Dokumente.

Es handelte sich bereits um die dritte derartige Aktion innerhalb von acht Tagen. In der vergangenen Woche hatten Nato- und EU-Sicherheitskräfte mehrere Wohnungen im nördlichen Banja Luka durchsucht. Nach Nato-Informationen befindet sich Karadzic nicht mehr in Bosnien. Die Durchsuchungen zielten jedoch auf sein Unterstützernetzwerk, sagte der Nato-Sprecher.

Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag wirft dem früheren bosnischen Serbenführer Karadzic ebenso wie dessen früheren Armeechef Ratko Mladic Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord während des Bosnien-Krieges vor. Beide tauchten 1995 nach der Veröffentlichung der Anklage unter. Im Bosnien-Krieg (1992-1995) waren rund 200.000 Menschen getötet und zwei Millionen vertrieben worden. Karadzic und Mladic sollen sich besonders für das Massaker von Srebrenica verantworten, bei dem fast 8000 Moslems getötet wurden. (tso/AFP)

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