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Der russische Präsident Wladimir Putin

© dpa

Krim-Annexion: Putin war bereit zur Aktivierung von Atomwaffen

Martialische Töne aus Moskau: Im Zuge der Krim-Krise war Russlands Präsident Wladimir Putin nach eigenen Angaben kurz davor, die Atomwaffen des Landes gefechtsbereit machen zu lassen.

Russlands Präsident Wladimir Putin war nach eigener Darstellung bereit, in der Krim-Krise die Atomwaffen seines Landes in Gefechtsbereitschaft zu versetzen. Es sei zunächst nicht klar gewesen, wie die Welt auf die Übernahme der Halbinsel reagieren wurde, erklärte Putin in einer am Sonntag im russischen Fernsehen ausgestrahlten Dokumentation. Daher habe er während der ersten Zeit “direkte Befehle“ an die Streitkräfte erteilen müssen.

Auf die Frage, ob er in diesem Zusammenhang auch bereit gewesen sei, die Kernwaffen des Landes zu aktivieren, sagte Putin: “Wir waren dazu bereit.“ Die russischen Streitkräfte hatten laut Putin auf der Krim Raketenabwehrsysteme vom Typ "Bastion" positioniert, die im Falle eines Angriffs durch ein US-Kriegsschiff im Schwarzen Meer einsatzbereit gewesen wären. Damals sei es unklar gewesen, ob der Westen militärisch in den Konflikt eingreifen würde.

Wladimir Putin: "Niemand wollte einen Weltkrieg auslösen"

Er habe die Haltung Russlands, wonach die Krim "historisches Gebiet" Russlands sei und dort Russen lebten, seinen westlichen Kollegen mitgeteilt, sagte Putin weiter. "Das war eine ehrliche und offene Haltung. Und ich glaube, niemand wollte einen Weltkrieg auslösen." Russland hatte die Krim trotz Protesten aus der Ukraine im vergangenen Jahr annektiert.

Das Interview mit Putin war aufgezeichnet worden. Der Präsident ist seit dem 5. März nicht mehr in der Öffentlichkeit oder live im Fernsehen gesehen worden. Das Präsidialamt in Moskau hat Spekulationen über eine Erkrankung Putins zurückgewiesen und befolgt seit Montagmorgen einen neuen Befehl des Kremlchefs.

Ein russisches Kriegsschiff nimmt an Militärübungen teil

Putin hat eine Überprüfung der Gefechtsbereitschaft von Streitkräften im westlichen Wehrbezirk sowie bei der Nordflotte und den Luftlandetruppen angeordnet. Insgesamt seien 38 000 Soldaten, mehr als 40 Schiffe, etwa 15 U-Boote und 110 Flugzeuge betroffen, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu.

Die Anweisung des Oberbefehlshabers Putin sei am Montagmorgen in Kraft getreten. Heimathafen der Nordflotte ist Seweromorsk nahe der Grenze zu Norwegen, Hauptquartier des Westbezirks ist St. Petersburg. Zudem nimmt ein russisches Schiff im Kaspischen Meer an Übungen teil. (AFP/reuters/dpa)

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