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Krisengebiete: Australien und Polen ziehen ihre Truppen aus dem Irak ab

Australien und Polen ziehen ihre im Irak eingesetzten Kampftruppen im Laufe des nächsten Jahres ab. Auch die USA bekräftigten ihren Plan, dass bis zum kommenden Sommer 20 000 Soldaten die Heimreise antreten sollen.

Der neue australische Premierminister Kevin Rudd kündigte bei einem Überraschungsbesuch in Bagdad den Abzug der 550 Soldaten bis zum Juni 2008 an. Rund 900 polnische Soldaten verlassen das Zweistromland ebenso bis Oktober 2008. Der polnische Präsident Lech Kaczynski billigte eine entsprechende Vorlage der neuen Regierung von Ministerpräsident Donald Tusk.

Australien und Polen gehörten zur sogenannten "Koalition der Willigen", einem Bündnis von 49 Staaten, das den US-Einmarsch im Irak im März 2003 zumeist mit eigenen Truppen unterstützt hatte. Etliche Länder, wie etwa Spanien, Italien und die Niederlande, haben seitdem ihre Streitkräfte wieder abgezogen, nachdem sich der Einsatz bei der eigenen Bevölkerung als wenig populär erwiesen hatte. Auch in Polen hatte der siegreiche Regierungschef Tusk vor der Parlamentswahl im Oktober den Wählern versprochen, die Truppen heimzuholen.

Auch USA wollen Truppen abziehen

US-Verteidigungsminister Robert Gates äußerte am Freitag die Hoffnung, dass bis Mitte 2008 wie vorgesehen fünf Kampfbrigaden abgezogen werden können. Allerdings werde dies "völlig von den Bedingungen vor Ort abhängen", sagte er auf seiner Jahresabschluss- Pressekonferenz in Washington. Die US-Militärführung im Irak hatte den Schritt im September angesichts einer verbesserten Sicherheitslage vorgeschlagen, nachdem die Truppenstärke in der ersten Hälfte dieses Jahres um rund 30.000 Mann erhöht worden war.

Australien hatte sich mit 2000 Mann am US-Einmarsch beteiligt und verlegte seine Truppen danach hauptsächlich in den Kommandobereich der Briten in der südirakischen Metropole Basra. Das derzeitige australische Kontingent ist im Luftwaffenstützpunkt Tallil bei Nassirija, 350 Kilometer südlich von Bagdad, stationiert. Polen hatte sich mit 250 Mann an der US-Invasion beteiligt und unmittelbar danach 2500 Soldaten in den Irak geschickt. (dm/dpa)

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