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KRISENGESPRÄCH: Afrikanische Mission

Nigerias Staatschef Goodluck Jonathan hat beim Besuch von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) die Unterstützung Deutschlands und der EU im Mali-Konflikt eingefordert. Der Norden Malis dürfe nicht zur „Heimstatt des Terrorismus“ werden, sagte Jonathan.

Nigerias Staatschef Goodluck Jonathan hat beim Besuch von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) die Unterstützung Deutschlands und der EU im Mali-Konflikt eingefordert. Der Norden Malis dürfe nicht zur „Heimstatt des Terrorismus“ werden, sagte Jonathan. Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas), der Nigeria angehört, brauche die Unterstützung Deutschlands und der Europäischen Union, um den Frieden in Mali wiederherzustellen, sagte Jonathan. Westerwelle sagte, Deutschland sei „entschlossen“, mit Nigeria und der Ecowas zusammenzuarbeiten. Nach einem Militärputsch gegen die Regierung in Bamako Ende März hatten die Islamisten-Miliz Ansar Dine und die Al-Qaida-nahe Mujao innerhalb weniger Tage den gesamten Norden Malis unter ihre Kontrolle gebracht. Mitte Oktober hatte der UN-Sicherheitsrat die Ecowas beauftragt, eine Militärintervention in Mali vorzubereiten.

Die Bundesregierung hat der Ecowas Unterstützung zugesagt, etwa logistischer Natur oder durch eine Ausbildungsmission der EU. Ansar Dine strebt nach eigenen Angaben Friedensgespräche an. Delegationen seien auf dem Weg nach Burkina Faso und Algerien, sagte ein Vertrauter des Anführers von Ansar Dine. Die Mitglieder von Ansar Dine stammen mehrheitlich aus Mali. Der Kampf gegen islamistische Rebellen hält auch Nigeria weiter in Atem. Am Freitag töteten in der nordöstlichen Stadt Maiduguri, die als Hochburg der Islamisten-Organisation Boko Haram gilt, Unbekannte einen pensionierten Armeegeneral. Der 79-jährige Mohammed Shuwa war in Nigeria eine prominente Persönlichkeit. Vieles deutete auf eine Täterschaft von Boko Haram hin. Am Vortag sollen Regierungssoldaten in Maiduguri über 40 junge Männer umgebracht haben. Augenzeugen berichteten, die Armee habe die Männer in vier Vierteln zusammengetrieben und erschossen, was die Armee dementierte. Am Donnerstag hatte Amnesty International die nigerianische Armee beschuldigt, die Menschenrechte schwer zu verletzen.AFP

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