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Politik: Kritik an Schmidts Hitler-Vergleich

Berlin - Führende Politiker der Linkspartei haben die von Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) gezogene Parallele zwischen ihrem Vorsitzenden Oskar Lafontaine und Adolf Hitler zurückgewiesen. Es gebe „Vergleiche, die für Demokraten schon im Ansatz Tabu sein sollten, weil sie letztlich das NS-Regime verharmlosen und Millionen Opfer verhöhnen“, sagte Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) am Sonntag in Berlin.

Berlin - Führende Politiker der Linkspartei haben die von Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) gezogene Parallele zwischen ihrem Vorsitzenden Oskar Lafontaine und Adolf Hitler zurückgewiesen. Es gebe „Vergleiche, die für Demokraten schon im Ansatz Tabu sein sollten, weil sie letztlich das NS-Regime verharmlosen und Millionen Opfer verhöhnen“, sagte Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) am Sonntag in Berlin. Auch von den Grünen kam scharfe Kritik an Schmidts Äußerung.

Der Alt-Kanzler hatte der Zeitung „Bild am Sonntag“ gesagt, Charisma für sich genommen mache noch keinen guten Politiker aus. Auch Adolf Hitler sei ein charismatischer Redner gewesen. „Oskar Lafontaine ist es auch“, fügte Schmidt hinzu.

Links-Fraktionschef Gregor Gysi sagte an die Adresse Schmidts: „Er ist auch ein charismatischer Redner“. Gysi fügte hinzu: „Charismatische Redner sollten sich ihre Fähigkeit nicht untereinander vorwerfen und schon gar nicht so unglückliche Vergleiche anstellen, die sie gegenseitig nicht benötigen.“ Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen im Bundestag, Volker Beck, betonte, trotz „Lafontaines Populismus“ verbiete sich jeder Vergleich mit dem Nationalsozialismus, der dadurch verniedlicht und verharmlost werde. Dennoch müsse sich Lafontaine vorhalten lassen, dass er die Welt wissentlich einfacher zeichne, als sie ist. „Lafontaines Politikbeiträge schaden der politischen Kultur – für Schmidts Äußerung gilt das leider auch“, fügte der Grünen-Politiker hinzu. ddp

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