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Politik: Kritiker fordern jetzt das endgültige Aus

Einen Tag nach dem vorübergehenden Stopp der Wehrmachtsausstellung haben Kritiker deren endgültige Schließung gefordert. Der Historiker Lothar Gall sagte dem Sender 3 Sat, wenn eine Ausstellung "in dieser Weise unglaubwürdig" geworden sei, müsse man die Türen zumachen.

Einen Tag nach dem vorübergehenden Stopp der Wehrmachtsausstellung haben Kritiker deren endgültige Schließung gefordert. Der Historiker Lothar Gall sagte dem Sender 3 Sat, wenn eine Ausstellung "in dieser Weise unglaubwürdig" geworden sei, müsse man die Türen zumachen. Der CDU-Wehrexperte Paul Breuer forderte eine Entschuldigung von den Ausstellungsmachern. Dagegen sagte der bisherig wichtigste Kritiker Bogdan Musial, er hoffe, dass die Ausstellung überarbeitet wieder gezeigt werden könne. Jan Philipp Reemtsma bedauerte am Freitag erneut, nicht früher auf die Kritik reagiert zu haben.

Nach einer Woge der Kritik wegen inhaltlicher Fehler hatten das Hamburger Instituts für Sozialforschung und dessen Leiter Reemtsma die Ausstellung am Donnerstag für mindestens drei Monate aus dem Verkehr gezogen und eine Überarbeitung angekündigt. In der Pause soll ein unabhängiges Wissenschaftlergremium alle Texte und Bildunterschriften der Wanderausstellung überprüfen, die sich mit den Verbrechen der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg befasst. Reemtsma gab Fehler in der 1433 Fotos umfassenden Schau zu.

Der Geschichtsforscher Gall sagte, die Ausstellung sei von Grund auf falsch angelegt, weil es "immer sehr fraglich" sei, die Faktenlage an Bildern abzulesen. Gall griff Ausstellungsleiter Hannes Heer an, der bei der Kritik "Gute und Böse" unterschieden und so eine Frontstellung geschaffen habe, die an der historischen Wahrheit vorbeilaufe. CDU-Mann Breuer sprach in der "Leipziger Volkszeitung" von Fälschungen in der Ausstellung und forderte eine "Beerdigung dritter Klasse".

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