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Politik: Kuba: Inhaftierte Tschechen freigelassen

Nach fast vier Wochen in kubanischer Haft ist für die zwei tschechischen Politiker Ivan Pilip und Jan Bubeník in Havanna die ersehnte Wende gekommen. Der Prager Ex-Finanzminister Pilip und der einstige Studentenführer und Parlamentarier Bubeník, die seit ihrem Treffen mit kubanischen Dissidenten am 12.

Nach fast vier Wochen in kubanischer Haft ist für die zwei tschechischen Politiker Ivan Pilip und Jan Bubeník in Havanna die ersehnte Wende gekommen. Der Prager Ex-Finanzminister Pilip und der einstige Studentenführer und Parlamentarier Bubeník, die seit ihrem Treffen mit kubanischen Dissidenten am 12. Januar von der Geheimpolizei festgehalten worden waren, unterzeichneten im kubanischen Außenministerium im Beisein von Vermittlern aus Mexiko, Schweden und Großbritanien eine Erklärung, in der sie sich dafür entschuldigten, dass sie aus Unkenntnis gegen kubanische Gesetze verstoßen hätten. Daraufhin wurden sie freigelassen.

"Sie haben begriffen, das kubanische Volk beleidigt zu haben. Dies jedoch war keineswegs ihre Absicht", erklärte der Generalsekretär der Interparlamentarischen Union (IU), Anders Johnson, vor ihrem Abflug nach Europa. Zusammen mit dem Vorsitzenden des IU-Menschenrechtsausschusses, dem Chilenen Juan Pablo Letelier, sowie Diplomaten aus Schweden und Mexiko bemühte sich Johnson seit Tagen in Havanna intensiv um eine Freilassung der beiden Tschechen. Dreimal traf er sich persönlich mit Staatschef Fidel Castro. Die Interparlamentarische Union wird im April eine Tagung in Havanna abhalten. Allerdings war es zunehmend fraglich, ob daran alle Parlamentarier aus den EU-Ländern teilnehmen werden, sollten ihre tschechischen Kollege auf der "Freiheitsinsel" immer noch im Gefängnis sitzen. Noch in der vorigen Woche hatte Castro sogar eine Entschuldigung "des tschechischen Staates" gefordert.

Die beiden Tschechen, die zugaben, sich vor ihrer Privatreise nach Kuba mit Vertretern der US-Menschenrechtsorganisation "Freedom House" getroffen zu haben, waren zuerst beschuldigt worden, als "US-Agenten" die Sicherheit Kubas gefährdet zu haben. Zuletzt blieb dann "nur" noch der Vorwurf, ökonomische Interessen des Inselstaats bedroht zu haben. Dafür hätten sie aber immerhin zu einer Gefängnisstrafe von bis zu acht Jahren verurteilt werden können. In Prag bedankte sich am Dienstag der Vorsitzende des parlamentarischen Außenausschusses, Lubomír Zaorálek, für die Hilfe zahlreicher westlicher Spitzenpolitiker bei den Bemühungen um die Freilassung von Pilip und Bubeník.

Ludmila Rakusan

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