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Politik: Künast startet Debatte zu grüner Gentechnik

Noch vor der Bundestagswahl 2002 will die rot-grüne Regierung eine Position zur grünen Gentechnik finden. Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) hat daher am Mittwoch Gespräche mit Vertretern aller relevanten Organisationen für und wider die Genmanipulation begonnen.

Noch vor der Bundestagswahl 2002 will die rot-grüne Regierung eine Position zur grünen Gentechnik finden. Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) hat daher am Mittwoch Gespräche mit Vertretern aller relevanten Organisationen für und wider die Genmanipulation begonnen. "Äußerst schwierig" nannte Künast das Treffen mit den Gegnern und Befürwortern der Gentechnik im Pflanzenbau. Bislang stehen sich die Kontrahenten unvereinbar gegenüber und tauschen seit Jahren dieselben Argumente aus. Künast hatte sich in den vergangenen zwölf Monaten nicht in die Debatte eingemischt und auf ein - allerdings ausgesetztes - Moratorium von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) verwiesen.

Zum Thema Online Spezial: Die Debatte um die Gentechnik Aber alle Beteiligten drängeln: Die Saatgutindustrie und einzelne Agrarverbände wollen großflächige Aussetzungen und Freilandversuche, weil sie wettbewerbliche Nachteile gegenüber den USA fürchten. Natur- und Umweltschützer pochen hingegen auf den gesetzlichen Schutz von Menschen, Tieren und Pflanzen vor genmanipulierten Produkten. Denn gentechnisch veränderte Grundstoffe gelangen bereits in Lebensmittel und können Allergien auslösen, genmanipulierte Pollen und Ableger finden sich bereits in der Natur - mit bislang nicht erforschten Folgen. Künast will mit den Interessengruppen die Aspekte diskutieren und bis Herbst Ergebnisse haben. Sie fordert eine Kennzeichnungspflicht für alle Lebensmittel, damit der Verbraucher gentechnisch veränderte Produkte auch klar erkennen kann. Kaum zu lösen scheint die Frage, ob genmanipulierte Pflanzen großflächig und kommerziell in Deutschland angebaut werden dürfen.

Ulrike Fokken

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