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Politik: Künftig erst Rente mit 77?

Berlin - Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) erhält für seine jüngste Forderung nach einer weiteren Anhebung des Renteneintrittsalters Unterstützung von Wirtschaftsexperten. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, verlangte am Donnerstag eine Anhebung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre.

Berlin - Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) erhält für seine jüngste Forderung nach einer weiteren Anhebung des Renteneintrittsalters Unterstützung von Wirtschaftsexperten. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, verlangte am Donnerstag eine Anhebung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre. Nur dann seien „größere Leistungskürzungen oder Beitragserhöhungen vermeidbar“, sagte Zimmermann. Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, brachte sogar eine Rente mit 77 ins Spiel. Die Diskussion über eine weitere Verlängerung der Lebensarbeitszeit war ausgelöst worden durch eine am Mittwoch vorgelegte Studie der Deutschen Rentenversicherung, die vor wachsender Altersarmut warnt.

Beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) stoßen solche Ideen auf wenig Sympathie. Vielmehr fordert DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach von der Regierung und den Arbeitgebern konkrete Schritte, um Altersarmut zu verhindern. „Wer ein Leben lang gearbeitet hat, darf später nicht ein Fall für die Fürsorge sein“, sagte die Gewerkschafterin am Donnerstag auf einem rentenpolitischen Kongress des DGB in Berlin.

Nach Meinung des DGB sollen Geringverdiener und Langzeitarbeitslose künftig in der Rentenversicherung besser gestellt werden. Zeiten der Arbeitslosigkeit sollten rentensteigernd berücksichtigt werden, bei Geringverdienern sollten Versicherungszeiten höher bewertet werden. Zudem macht sich der DGB für eine Reform der Erwerbsminderungsrente stark und fordert eine Beteiligung der Arbeitgeber an den Kosten. hej

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