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Landwirtschaft: Bayern hält an Genmais-Anbauverbot fest

Das bayerische Landwirtschaftsministerium hat gerade eine Studie veröffentlicht, derzufolge gentechnisch veränderter Mais keine Auswirkungen auf Tiere hat, die damit gefüttert werden. Doch der Freistaat hält am Anbauverbot fest - die FDP findet das "unglaubwürdig".

Die bayerische Staatsregierung beharrt ungeachtet einer jüngsten Unbedenklichkeitsstudie auf einem Anbauverbot für Genmais. "Die bayerischen Landwirte und Verbraucher wollen keinen kommerziellen Gentechnik-Anbau - das will auch die bayerische Staatsregierung nicht", sagte der Chef der Münchner Staatskanzlei, Siegfried Schneider (CSU), der Tageszeitung "Die Welt". In München war am Mittwoch eine vom Landtag in Auftrag gegebene Studie zum Genmais vorgestellt worden. Danach hat sich bei der Fütterung von gentechnisch verändertem Mais der Sorte "Mon810" gegenüber konventionellem Mais kein Unterschied ergeben.

Die FDP warf indes der Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) eine "komplett unglaubwürdige" Haltung zur Gentechnologie vor. "Wie groß muss die Angst der CSU vor der Europa-Wahl sein, dass die ehemals forschungspolitische Sprecherin der CDU/CSU im Bereich der Biotechnologie alle Wissenschaftlichkeit ausblendet und auf einmal einen komplett gegensätzlichen Standpunkt vertritt?", kritisierte die FDP-Verbraucherschutzexpertin Christel Happach-Kasan gegenüber dem "Hamburger Abendblatt".

In der Vergangenheit, so Happach-Kasan, habe Aigner sich konsequent für die Nutzung der Gentechnik in der Landwirtschaft eingesetzt. Mit Übernahme ihres Ministeramtes habe sie diese Position komplett über Bord geworfen und sei seitdem auf der Seite der Gentechnik-Gegner. Das sei komplett unglaubwürdig. "Was forschungspolitisch richtig ist, ist auch aus Sicht einer modernen innovativen Landwirtschaft richtig", sagte Happach-Kasan. (mhz/AFP)

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