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Leserdebatte: Gefährdet die Wirtschaftkrise unsere Gesellschaft?

Vor seinem geistigen Auge sieht DGB-Chef Sommer randalierende Massen auf der Straße, die sich von der Demokratie abwenden. Seine Lösung: Die Politik muss "alles tun, um die Beschäftigung zu sichern". Ist das nur Wahlkampfgeplänkel? Oder müssen wir wirklich mit sozialen Unruhen rechnen? Diskutieren Sie mit!

Michael Sommer wird nicht müde, seine dunkle Vision zu wiederholen. Schon vor dem Spitzentreffen von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften am Mittwoch im Bundeskanzleramt warnt der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) vor sozialen Unruhen im Land, wenn es zu Massenentlassungen komme.

Am gleichen Abend zieht Sommer in der ARD-Sendung "Hart aber fair" den Vergleich zwischen der derzeitigen und der Wirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre. Damals habe die Not der Massen die "bekannten Folgen" gehabt, spielt er auf das Erstarken der Nazis und das Ende der Weimarer Republik an.

Seine These: Bei einem erwarteten Schrumpfen der Wirtschaft um bis zu sechs Prozent muss die Politik "alles tun, um die Beschäftigung zu sichern". Ansonsten wenden sich die Menschen möglicherweise von der Politik ab oder radikalisieren sich. "Das ist ein Gebräu, das wirklich schwierig ist, wenn wir das nicht beherrschen", sagt Sommer.

Fakt ist: Bislang bleiben die Deutschen angesichts der Rezession vergleichsweise ruhig. In Frankreich wurden schon Manager von aufgebrachten Arbeitern in ihre Büros eingeschlossen. In Großbritannien wurden Villa und Wagen des ehemaligen Chefs der Royal Bank of Scotland, Fred Goodwin, demoliert. (sf)

Was ist also dran an der Vision von DGB-Chef Sommer? Stehen uns heiße Monate mit Straßenkämpfen bevor, wenn die Zahl der Arbeitslosen auf die prognostizierte Zahl von vier Millionen steigt? Sind die Deutschen vielleicht zu friedlich? Oder ist das alles nur heiße Luft in einem gerade beginnenden Bundestagswahlkampf?

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