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Der Spähpanzer Fennek war in Afghanistan im Einsatz und wird demnächst auch in Mali benötigt.

© picture alliance / dpa

Bundeswehr: Leyen will mehr Spähpanzer und Panzerhaubitzen

Mehr Panzerhaubitzen, mehr Spähpanzer, mehr Hubschrauber: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat dem Bundestag ihre Rüstungspläne vorgelegt.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat dem Bundestag ihre Pläne zur Aufstockung der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr vorgelegt. Aus einem Dokument ihres Ministeriums geht hervor, dass die Bundeswehr bis 2030 zusätzliche Spähpanzer, Panzerhaubitzen und Marine-Hubschrauber sowie knapp 60 schwere Transport-Hubschrauber erhalten soll.

Die Ministerin geht damit über die bisher bekannte Aufstockung bei den Kampfpanzern und Radpanzern hinaus. Konkret soll die Zahl der Fennek-Spähpanzer von 217 auf 248 und die der Panzerhaubitzen von 89 auf 101 erhöht werden. Der Fennek wird von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) hergestellt, an der Produktion der Panzerhaubitze ist daneben Rheinmetall beteiligt. Der Fennek war in Afghanistan im Einsatz und wird demnächst auch in Mali benötigt.

Ankündigungs- und Konzeptlos-Ministerin: Die Bundeswehr braucht keine 'Geräte-Beschaffungs-Liste', sondern ein an Einsatzerfordernissen orientiertes Gesamtkonzept für Einsatzverbände, Einsatzfähigkeiten und Kapazitäten.

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Erstmals auch Stückzahlen für schweren Transporthubschrauber genannt

Die Sollstärke für den neuen Marine-Hubschrauber Sea Lion von Airbus wird von 30 auf 36 heraufgesetzt, wie aus dem Dokument hervorgeht. Erstmals werden auch geplante Stückzahlen für den Kauf eines schweren Transporthubschraubers genannt: 59 dieser Helikopter sollen laut dem Papier beschafft werden. Die Pläne für zwei eigene Joint Support Ships, also große Schiffe, mit denen Truppen und Material in gefährliche Regionen verlegt werden können, werden dagegen aufgegeben. Hier strebt die Bundeswehr inzwischen die Mitnutzung niederländischer Schiffe an.

Weitere beabsichtigte Maßnahmen hatte die Ministerin bereits im Lauf der vergangenen Jahre bekanntgegeben: So soll unter anderem die Zahl der Kampfpanzer des Typs Leopard 2 von bisher 225 auf künftig 320 erhöht werden. Die Sollzahl für den neuen Schützenpanzer Puma wird geringfügig von 350 auf 342 reduziert. Möglicherweise behält die Truppe dafür aber zusätzlich 196 alte Schützenpanzer des Typs Marder. Dies wird laut dem Papier derzeit noch geprüft. Sowohl der Leopard 2 als auch der Puma werden von KMW und Rheinmetall gebaut.

Von der Leyen will bis 2030 rund 130 Milliarden Euro investieren

Bei den schweren Radpanzern vom Typ Boxer (KMW und Rheinmetall) und Fuchs (Rheinmetall) plant das Ministerium mit einer Gesamtzahl von voraussichtlich 1300, die sich laut dem Dokument aber noch erhöhen könnte. Darin enthalten sind knapp 900 der älteren Fuchs-Transportpanzer sowie etwa 400 neuere Boxer-Radpanzer.

Am Dienstag war aus Regierungskreisen verlautet, dass von der Leyen 130 Milliarden Euro bis 2030 investieren will, um die schweren Ausrüstungsmängel bei der Truppe zu beseitigen. Dazu zählt auch, dass die 2011 gesetzten starren Obergrenzen für die Hauptwaffensysteme fallen und die Sollstärke wieder am tatsächlichen Bedarf für Auslandseinsatz und Landesverteidigung bemessen werden soll. Die nun bekanntgewordenen Zahlen sind daher nicht mehr fix, sondern sollen je nach aktueller Entwicklung angepasst werden. Eine Investition von 130 Milliarden Euro würde nach Aussage von Haushältern eine Steigerung der Rüstungsausgaben bis 2030 um 50 Milliarden Euro bedeuten. (rtr)

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