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Libanon: Paris kritisiert Angriffe als "Kriegshandlung"

Frankreich hat die israelischen Angriffe auf den Libanon als "unverhältnismäßige Kriegshandlung" kritisiert und die Lage im Nahen Osten als "äußerst Besorgnis erregend" eingestuft.

Paris - "Natürlich verurteilen wir diese unverhältnismäßige Kriegshandlung", sagte Außenminister Philippe Douste-Blazy am Donnerstag im Radiosender Europe 1. Frankreich unterstütze die libanesische Forderung nach einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates. Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie erklärte, die "äußerst Besorgnis erregende" Lage dürfe "aus regionalen und globalen Gründen nicht andauern".

Durch die israelische Bombardierung des Flughafens von Beirut sei jeder, der in den Libanon wolle, gezwungen, über das Meer oder über Syrien zu reisen, sagte Douste-Blazy. "Das ist anormal". Zudem drohe der Libanon "in die schlimmsten Kriegsjahre zurückzufallen". Tausende Libanesen würden nun fliehen wollen, während sie doch dabei gewesen seien, ihr Land wieder aufzubauen. Douste-Blazy warnte vor einer "sehr gefährlichen Spirale der Gewalt, welche die ganze Region destabilisieren kann". Der UN-Sicherheitsrat solle umgehend darüber beraten; die Unversehrtheit des libanesischen Territoriums müsse gewährleistet bleiben.

Frankreichs Chefdiplomat bekräftigte die Forderung seines Landes, die entführten israelischen Soldaten umgehend und ohne Bedingungen frei zu lassen; zugleich bestand Douste-Blazy aber auch auf einer Freilassung der von Israel festgenommenen Hamas-Politiker. "Selbst wenn wir die Hamas verurteilen, so sehe ich nicht, mit welchem internationalen Recht man sich erlauben kann, Abgeordnete festzunehmen." (tso/AFP)

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