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Gregor Gysi

© dpa

Links-Politiker: Stasi-Vorwürfe lassen Gysi kalt

Gregor Gysi hat die neuerlichen Anschuldigungen, er habe in der DDR als Inoffizieller Mitarbeiter für die Staatssicherheit gearbeitet, zurückgewiesen. Der ständige Verdacht sei zwar nicht angenehm, aber nehme ihm nicht seine Souveränität, sagte der Fraktionsvorsitzende der Partei Die Linke.

Die Vorwürfe könnten ihm nichts anhaben, sagte Gysi, "weil ich es ja besser weiß. Wenn ich wirklich ein schlechtes Gewissen hätte, wüsste ich nicht, wie ich das aushalten sollte." Im Mai hatte die Birthler-Behörde neue Stasi-Akten vorgelegt, die Gysi im Zusammenhang mit dem Fall des DDR-Dissidenten Robert Havemann wegen Mandantenverrrats belasten. Gysi hatte Havemann zu DDR-Zeiten als Anwalt vertreten. Nach einem Besuch Havemanns am 3. Oktober 1979 hatte Gysi den Schriftsteller Thomas Erwin in seinem Auto mitgenommen. In einem Stasi-Bericht zum Treffen zwischen Gysi und Havemann heißt es: "Der IM nahm Erwin mit in die Stadt."

Dass man diesen Satz als Beleg dafür ansieht, dass besagter IM und Gysi identisch sind, hält der Beschuldigte für "völlig falsch". Schließlich werde im Bericht auch ständig sein Klarname erwähnt. "Ein als IM Bezeichneter durfte niemals mit Klarnamen auftauchen", sagt der 60-Jährige, auf dem seit 1992 der Verdacht der Stasi-Mitarbeit lastet. Es wurden seither mehrere hundert Stasi-Dokumente über "IM Gregor" und "IM Notar" entdeckt, eine IM-Führungsakte mit dem Namen Gregor Gysi wurde allerdings bis heute nicht gefunden. (feh/ddp)

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