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Litwinenko-Affäre: Ex-Agent wegen Dossiers vergiftet?

Der frühere russische Geheimdienstagent Alexander Litwinenko ist nach Angaben eines Bekannten ermordet worden, weil er für eine britische Firma eine Akte über einen möglichen russischen Geschäftspartner erstellt hat.

London - Die nicht namentlich genannte britische Firma habe wirtschaftliche und politische Informationen über den einflussreichen russischen Partner haben wollen, bevor sie mehrere Millionen Pfund investieren wollte, sagte Juri Schwets dem britischen Sender BBC. Litwinenko sei umgebracht worden, nachdem seine achtseitige Akte dem besagten Russen absichtlich zugespielt worden sei. Er könne sich mit dieser Annahme "nicht hundertprozentig" sicher sein, gab Schwets zu - "aber ich bin mir ziemlich sicher".

Schwets hatte von 1980 bis 1990 für den russischen Geheimdienst gearbeitet und war zusammen mit dem heutigen Präsidenten Wladimir Putin ausgebildet worden. Von 1985 an war er in Washington eingesetzt; 1993 wanderte er dann in die Vereinigten Staaten aus. Zuletzt arbeitete Schwets beruflich mit Litwinenko zusammen.

Dieser habe ihm von seinem Krankenbett aus gesagt, dass ihn drei russische Landsleute in einem Londoner Hotel vergiftet hätten. "Er hat Tee getrunken, der nicht vor seinen Augen zubereitet wurde", sagte Schwets der BBC. "Er ist wahnsinnig geworden bei der Vorstellung, dass er als Profi versagt hat." Litwinenko habe immer gesagt, dass er seine Feinde "auf eine Meile" ausmachen könne - "aber in diesem Fall, als es um sein Leben ging, hat er versagt". Litwinenko war am 1. November mit dem hoch radioaktiven Polonium 210 vergiftet worden und am 23. November gestorben. (tso/ddp)

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