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Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen einen mutmaßlichen Kriegsverbrecher aus Syrien erhoben.

© dpa/Christoph Schmidt

Wegen Beteiligung an Hinrichtungen: Bundesanwaltschaft klagt mutmaßlichen Kriegsverbrecher aus Syrien an

Da er sich an der Hinrichtung von Menschen beteiligt haben soll, hat die Bundesanwaltschaft Anklage gegen einen Syrer erhoben. Der Mann wurde im März 2023 festgenommen und sitzt in U-Haft.

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen einen mutmaßlichen Kriegsverbrecher aus Syrien erhoben. Der Mann habe sich 2015 der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen und soll als Mitglied der Terrororganisation unter anderem an Hinrichtungen beteiligt gewesen sein. Der Syrer wurde im März vergangenen Jahres festgenommen und ist seitdem in Untersuchungshaft.

Wie die höchste deutsche Anklagebehörde am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte, soll er sich wegen Mitgliedschaft in einer Terrorvereinigung, Kriegsverbrechen und wegen Mordes vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Koblenz verantworten.

Der Angeschuldigte soll zwei vom IS zum Tode verurteilte und gefangen genommene Kämpfer der oppositionellen Freien Syrischen Armee zur gemeinsamen Hinrichtung transportiert und sie bis zur Erschießung bewacht haben. Wenige Tage später habe er zwei weitere Kämpfer zur Hinrichtung gebracht.

Ein Opfer wurde durch Schüsse in den Kopf getötet. Den anderen Gefangenen band die Gruppe der Bundesanwaltschaft zufolge mit einem Seil an ein Fahrzeug und schleifte ihn bei Geschwindigkeiten von 40 Stundenkilometern und mehr durch die Stadt. Der Mann starb laut Behörde dabei.

Mit anderen IS-Kämpfern zusammen habe er zwei Menschen mehrere Stunden lang festgehalten und mit dem Tod bedroht, wenn sie oder ihre Angehörigen nicht mit dem IS zusammenarbeiteten, teilte die Bundesanwaltschaft weiter mit.

In einem anderen Fall soll der Angeschuldigte an einer Straßensperre aus kurzer Entfernung mehrfach auf eine unbewaffnete Person geschossen haben, die jedoch entkommen sei. Auch soll er bei der Besetzung eines Hauses geholfen haben, das nach der Vertreibung des Besitzers durch IS-Mitglieder genutzt wurde. (dpa/AFP)

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