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Politik: Marxist mit Wiener Vergangenheit - Peter Porsch wird die PDS-Fraktion in Sachsen führen

Peter Porsch hatte sich für die Landtagswahl in Sachsen viel vorgenommen: 22 Prozent wollte der Spitzenkandidat der PDS für seine Partei holen. Das hat er ungefähr geschafft.

Peter Porsch hatte sich für die Landtagswahl in Sachsen viel vorgenommen: 22 Prozent wollte der Spitzenkandidat der PDS für seine Partei holen. Das hat er ungefähr geschafft. Jetzt wird der gebürtige Wiener die zweitstärkste Fraktion im Dresdner Landtag leiten. Ein anderes Ziel, das ihm wichtig war, hat er allerdings nicht erreicht. Zu gerne hätte er gemeinsam mit der SPD die absolute Mehrheit der CDU gebrochen.

Bei der PDS in Sachsen gilt Porsch, der seinen Ehrgeiz gut verstecken kann, als Versöhner. Im Streit zwischen Reformern und Traditionalisten hat er sich nie einer Seite zurechnen lassen. Porsch führt - mit zweijähriger Unterbrechung - seit 1990 den mitgliederstärksten Landesverband der PDS. Als er 1995 das Amt des Vorsitzenden abgab, um neuen Leuten eine Chance zu geben, geriet die PDS in eine schwere innerparteiliche Krise. Also musste er wieder ran. Denn sonst haben sie keinen in Sachsen.

Porsch studierte ab 1968 in West-Berlin Politik und Germanistik und siedelte 1973 in die DDR über. 1982 wurde er SED-Mitglied, 1988 Professor an der Universität Leipzig. Dort lehrt er statt "marxistisch-leninistischer Sprachtheorie/Sprachsoziologie" nun Dialektologie und Sprachsoziologie. Als Gründe für seine Übersiedlung in die DDR gibt er private und politische Gründe an. 1966 hatte er in Jena seine spätere Frau kennen gelernt. Aber auch der Vietnamkrieg und der Militärputsch in Chile hatten den überzeugten Marxisten zu dem radikalen Schritt bewogen.

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