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MASSENEXODUS: Halbe Million Syrer geflohen

Der Massenexodus von Flüchtlingen aus Syrien erreicht einen neuen Höchststand: Mehr als eine halbe Million Männer, Frauen und Kinder haben inzwischen dem Bürgerkriegsland den Rücken gekehrt. „Das ist eine traurige Statistik“, erklärte Melissa Fleming, Sprecherin des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen, UNHCR, am Dienstag in Genf.

Der Massenexodus von Flüchtlingen aus Syrien erreicht einen neuen Höchststand: Mehr als eine halbe

Million Männer, Frauen und Kinder

haben inzwischen dem Bürgerkriegsland den Rücken gekehrt. „Das ist eine traurige Statistik“, erklärte Melissa Fleming, Sprecherin des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen, UNHCR, am Dienstag in Genf.

Jeden Tag fliehen nach den UNHCR-

Beobachtungen rund 3000 weitere Menschen vor der Gewalt und der

Unterdrückung in Syrien – hauptsächlich in die Nachbarländer. Die meisten der ankommenden Flüchtlinge seien am Ende ihrer Kräfte und litten unter Hunger und Kälte, erklärte UNHCR- Sprecherin Fleming. „Die Menschen sind in einem erbärmlichen Zustand“, betonte sie.

Das UNHCR gab an, dass 425 000

Syrer außerhalb ihres Heimatlandes als Flüchtlinge registriert seien und 84 000 Syrer auf eine Registrierung warteten. Die Zahl der tatsächlich aus Syrien geflohenen Menschen dürfte laut dem Hilfswerk aber noch viel höher liegen. Oft wollten die Geflohenen sich nicht offiziell registrieren lassen.

Im Libanon kamen laut UNHCR

die meisten der Geflohenen unter (154 000 Menschen). Darauf folgten Jordanien (143 000), die Türkei (136 000) der Irak (64 000) und Länder in Nordafrika wie Ägypten mit knapp 12 000 geflohenen Menschen aus Syrien.

Nur vier von zehn Flüchtlingen hätten in einem Camp eine vorübergehende Bleibe gefunden, erläuterte das UNHCR. In der Türkei befinden sich 14 Flüchtlingslager, jeweils drei Camps wurden in Jordanien und im Irak errichtet. Im Libanon und in

Nordafrika wurden den Angaben nach keine Flüchtlingslager aufgebaut.

Die anderen Flüchtlinge seien bei Gastfamilien und auch in Schulen oder Gemeindezentren untergekommen. UNHCR-Sprecherin Fleming warnte jedoch: Je länger der Bürgerkrieg tobt und je länger der Aufenthalt der Geflohenen dauert, desto

geringer werden die Vorräte der Gastfamilien. „Ab einem gewissen Punkt können die Flüchtlinge aus Syrien nicht mehr versorgt werden“, sagte Fleming weiter.

Syriens Präsident Baschar al Assad versucht seit März 2011 einen Volksaufstand gegen seine Diktatur mit Gewalt niederzuschlagen. In dem Konflikt, der zum Bürgerkrieg eskalierte, starben laut UN zehntausende Menschen. Jan Dirk Herbermann

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