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Die BND-Zentrale in Berlin

© dpa

Bundesnachrichtendienst: Maulwurf könnte tausende BND-Agenten enttarnt haben

Der im Juli beim Bundesnachrichtendienst enttarnte Doppelspion hat einem Bericht zufolge eine Namensliste mit Klar- und Decknamen von 3500 BND-Agenten entwendet. Damit könnte potenziell mehr als die Hälfte der rund 6500 Agenten enttarnt sein.

Der im Sommer 2014 verhaftete Doppelspion des Bundesnachrichtendiensts (BND) hat einem Zeitungsbericht zufolge mehr geheime Informationen gestohlen als bislang bekannt. Der Mann habe eine Liste mit den echten Namen und den Decknamen von 3500 Agenten entwendet, berichtet die “Bild“-Zeitung unter Berufung auf Sicherheitskreise. Damit könnte dem Bericht zufolge potenziell mehr als die Hälfte der rund 6500 BND-Agenten enttarnt sein.
Die als “streng geheim“ eingestufte Liste aus dem Jahr 2011 nenne die Namen der Agenten der Abteilung “EA - Einsatzgebiete/Auslandsbeziehungen“. Diese BND-Abteilung sei unter anderem für den Einsatz von Agenten an deutschen Botschaften im Ausland und in den Einsatzgebieten der Bundeswehr (Afghanistan, Mali, Libanon, Sudan) verantwortlich. Es sei noch nicht klar, ob der Doppelspion die Agentenliste an einen anderen Geheimdienst verkauft habe, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Ermittlerkreise.

Dem Bericht zufolge hatte der Mann die Namensliste zu Hause auf einer privaten Festplatte gespeichert, die bei einer Durchsuchung im Sommer sichergestellt wurde. Der Datenträger sei erst jetzt systematisch ausgewertet worden. Dem beim BND enttarnten Spion wird vorgeworfen, binnen zwei Jahren 218 Dokumente an US-Geheimdienstler verkauft zu haben. (reuters/dpa)

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