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Politik: Mehr als 1500 Firmen im Stiftungsfonds - doch noch immer fehlen gut zwei Milliarden Mark

Mehr als 1500 Unternehmen sind bisher der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft zur Entschädigung von ehemaligen NS-Zwangsarbeitern beigetreten. Insgesamt seien Gelder von rund 2,84 Milliarden Mark zugesagt worden, teilte der Stiftungsfonds am Donnerstag in Berlin mit.

Mehr als 1500 Unternehmen sind bisher der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft zur Entschädigung von ehemaligen NS-Zwangsarbeitern beigetreten. Insgesamt seien Gelder von rund 2,84 Milliarden Mark zugesagt worden, teilte der Stiftungsfonds am Donnerstag in Berlin mit. Mit täglich rund 50 Beitritten komme die Initiative dem Ziel von fünf Milliarden Mark "Schritt für Schritt näher". In der vergangenen Woche traten den Angaben zufolge unter anderem Ikea Deutschland, die Hannover Rückversicherungs-AG und der Gerling-Konzern Köln dem Fonds bei. An der Bundesstiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" wollen sich der Staat und die Wirtschaft mit je fünf Milliarden Mark beteiligen.

Am 14. April hatte der Bundestag den fraktionsübergreifenden Gesetzentwurf zur Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern auf den parlamentarischen Weg gebracht. Noch in diesem Jahr sollen erste Gelder an die früheren Opfer ausgezahlt werden können. Von den insgesamt zehn Milliarden Mark sollen 8,25 Milliarden Mark unmittelbar den Opfern zugute kommen. Endgültig abgeschlossen sind die Gespräche aber noch nicht. Unklar ist damit auch, ob die Vereinbarung über die Entschädigungen beim Besuch von US-Präsident Bill Clinton in Deutschland am 2. und 3. Juni unterzeichnet werden kann.

Die US-Handelskammer plant unterdessen die Einrichtung eines Hilfsfonds, der auch früheren NS-Zwangsarbeitern zugute kommen soll. "Falls die Kammer einen Weg finden sollte, wie das Geld direkt zu den wahren Opfern gelangt und nicht in die Hände von Rechtsanwälten gerät, wird sie dies tun", sagte ein Sprecher der Kammer in New York. US-Firmen, die in deutschen Niederlassungen oder in Schwesterunternehmen während der Nazi-Zeit Zwangsarbeiter beschäftigt haben, hoffen, durch eine Beteiligung an dem Fonds Sammelklagen auf Entschädigungszahlungen zu entgehen. Opfer- Anwalt Mel Weiss erklärte, er werde so lange von Klagen absehen, bis klar sei, welche Firmen an dem geplanten Fonds teilnähmen.Weitere Infos im Internet

www.ns-zwangsarbeiterlohn.de

Weitere Infos im Internet www.ns-zwangsarbeite

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