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Politik: Mehr Sicherheit fürs Internet Verbraucherschützer sehen großen Schaden

Berlin - Ob Bücher, Flugtickets oder die neue Digitalkamera – jeder dritte Deutsche hat schon einmal über das Internet eingekauft. Noch mehr Menschen verfügen über einen Anschluss ans weltweite Netz: Rund 34 Millionen kommen in Deutschland als potenzielle Kunden in Frage.

Berlin - Ob Bücher, Flugtickets oder die neue Digitalkamera – jeder dritte Deutsche hat schon einmal über das Internet eingekauft. Noch mehr Menschen verfügen über einen Anschluss ans weltweite Netz: Rund 34 Millionen kommen in Deutschland als potenzielle Kunden in Frage. Und doch wächst die Unzufriedenheit beim Online-Einkauf. Die Branche spricht sogar von einer Vertrauenskrise; Grund sind nicht zuletzt Betrügereien beim Internet-Auktionshaus E-Bay oder Unsicherheiten beim Online-Banking.

Aus diesem Grund hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) anlässlich des Weltverbrauchertages am Dienstag (15. März) den Handel im Web unter die Lupe genommen. „Verbraucherrechte im Internet werden ignoriert, ausgehebelt oder trickreich umgangen“, kritisiert die VZBV-Vorsitzende Edda Müller. „Schützen kann sich nur, wer mit hohem Aufwand technisch und rechtlich permanent auf dem neuesten Stand bleibt“. Auf E-Mails, mit denen Kriminelle Geheimzahlen (so genannte PIN und TAN) von Online-Bankkunden abfragen oder die Benutzer auf gefälschte Webseiten umlenken, fielen rund fünf Prozent der etwa 20 Millionen deutschen Nutzer herein, sagt Müller. Der wirtschaftliche Schaden sei immens. Allein in den USA waren es 2003 etwa 1,2 Milliarden Dollar.

Der VZBV fordert daher „fälschungssichere“ digitale Zertifikate für Webseiten und Zahlungssysteme, wie sie in Belgien bereits üblich seien. Dort nutzen Kunden kleine Geräte in der Größe eines Schlüsselanhängers, die eine TAN-Nummer in dem Moment erzeugen, in dem sie gebraucht wird und die auch nur kurzzeitig gültig ist. Denkbar wäre auch eine SMS- Bestätigung aufs Handy, die die Buchungsdaten und eine weitere TAN enthält.

Große Probleme bereitet nach Ansicht der Verbraucherschützer auch der Datenschutz. 99 Prozent der internationalen Ratgeber-Websites sammelten persönliche Informationen über die Nutzer und erstellten damit umfangreiche Kundenprofile. Der VZBV will erreichen, dass nur noch die Daten abgefragt werden, die wirklich nötig sind. Zudem sollten sensible Angaben nur verschlüsselt übermittelt und nach ausdrücklicher vorheriger Zustimmung für Werbezwecke genutzt werden.

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