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Menschenrechte: USA kritisieren China scharf

Die Vereinigten Staaten wittern eine "Einschüchterungskampagne" gegen Menschenrechtsaktivisten. Ein Kritiker der Ein-Kind-Politik wurde zu mehr als vier Jahren Gefängnis verurteilt.

Washington - Das US-Außenamt äußerte sich "beunruhigt" über die Gerichtsentscheidung gegen den blinden Menschenrechtsaktivisten Chen Guangcheng. Drei seiner Anwälte seien vor dem Prozess vorübergehend festgenommen worden und hätten Chen nicht verteidigen können, sagte Außenamtssprecher Gonzo Gallegos in Washington. Zudem gebe es Berichte, dass Angehörige und Anhänger Chens von den Behörden unter Druck gesetzt worden seien. Chen müsse wieder freigelassen werden, forderte Gallegos.

Die US-Regierung sei besorgt, dass die Gefängnisstrafe für Chen, die Festnahme seiner Anwälte und die Festnahme des Menschenrechtsaktivisten Gao Zhisheng Teil einer größeren "Kampagne" sei, mit der Menschen eingeschüchtert werden sollten, die sich für die legitimen Rechte ihrer Mitbürger einsetzten.

Ein Gericht in der östlichen Provinz Shandong hatte Chen am Donnerstag für schuldig befunden, bewusst Eigentum zerstört und den öffentlichen Verkehr gestört zu haben. Der blinde Menschenrechtler hatte wiederholt die Ein-Kind-Politik der Regierung kritisiert. Den Behörden der Stadt Linyi warf er vor, zahlreiche Frauen zur Sterilisierung und zu Schwangerschaftsabbrüchen noch im achten Monat gezwungen zu haben. Chen war im September vergangenen Jahres festgenommen und ein halbes Jahr später inhaftiert worden. (tso/AFP)

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