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Rote Karte für Kanzlerin Angela Merkel in Bitterfeld.

© Reuters

Bitterfeld-Wolfen: Merkel in AfD-Hochburg ausgepfiffen

„Hau ab, hau ab“, schallte es Kanzlerin Merkel zu Beginn ihrer Rede in Bitterfeld entgegen. Im Osten das Landes kein Einzelfall.

Ostdeutschland bleibt für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Wahlkampf ein schwieriges Pflaster. Bei einer Veranstaltung am Dienstag in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) wurde die CDU-Vorsitzende mit viel Beifall, aber auch lauten Buh-Rufen und Pfiffen empfangen. „Hau ab, hau ab“, schallte es ihr zu Beginn ihrer Rede entgegen. Die fusionierte Stadt Bitterfeld-Wolfen gilt als eine AfD-Hochburg. Bei der Landtagswahl 2016 erhielten die Rechtspopulisten aus dem Stand heraus 31,9 Prozent der Stimmen - so viel wie nirgendwo sonst in Sachsen-Anhalt.

Auch schon bei anderen Auftritten in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen hatten Demonstranten die Kanzlerin mit Pfeifkonzerten, Buh-Rufen und Plakaten mit Parolen wie „Merkel muss weg“ empfangen. Am vergangenen Samstag hatte Merkel dazu in Quedlinburg gesagt: „Manche glauben, dass man die Probleme der Menschen in Deutschland mit Schreien bewältigen und lösen kann. Ich glaube das nicht und gehe davon aus, die Mehrheit heute hier auf diesem Platz auch nicht.“

Bitterfeld-Wolfen galt bis zur Wende 1989 als dreckigste Stadt Europas, hat sich seitdem aber sichtbar gewandelt. Anstelle maroder und umweltverpestender Chemiebetriebe gib es heute moderne mittelständische Produktions- und Dienstleistungsfirmen. Die Stadt hat nach dem Fall der Mauer vor allem junge Menschen verloren, die zur Ausbildung in den Westen Deutschlands zogen. (dpa)

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