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Die Braunkohlewirtschaft steht auf dem Spiel, sorgt man sich in Brandenburg. Auch der Tagebau in Welzow-Süd wäre hinfällig.

© dpa

G 7 und die Braunkohle: Merkel muss sich mehr ums Klima kümmern

Deutschland muss die Braunkohle-Emissionen senken, damit es seine Klimaziele erreicht. Den Ärger mit der Kohleabgabe aber hat nur Vizekanzler Sigmar Gabriel. Kanzlerin Angela Merkel wartet wieder mal ab - das wird dem Klima in der Koalition noch schaden. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Seit Wochen wird diskutiert, seit Wochen wird demonstriert, seit Wochen wird debattiert, sogar im Bundestag – nur eine sagt nichts: Angela Merkel. Dabei ist das Thema eigentlich ihres, jedenfalls soll es wieder ihres werden auf dem G-7-Gipfel am Wochenende: das Klima. Aber alles Reden darüber nutzt nichts, wenn nicht gehandelt wird. Um das – beschlossene – Klimaziel 2020 zu erreichen, müsste Deutschland allein im Kraftwerkssektor 70 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Deshalb hat Kanzler-Vize Sigmar Gabriel der Kanzlerin im Grunde einen großen Gefallen getan, indem er eine Kohleabgabe vorschlug.

In den vergangenen Jahren sind die Emissionen durch den Braunkohle- Boom im Durchschnitt wieder gestiegen. Gabriel hat da nicht übermäßig viel verlangt, nicht die nötige Reduktion um 70 Millionen Tonnen, sondern nur um 22 Millionen. Und selbst die ist schon wieder verringert, auf 16 Millionen. Das reicht hinten und vorne nicht, wäre aber zumindest der Einstieg in den Ausstieg. Und in den Umstieg zu erneuerbaren Energien. Das alles müsste Merkel gefallen. Aber wieder wartet sie ab, was geschieht, um das Ergebnis für sich zu reklamieren. Nur wird das auf Dauer weder dem großen noch dem Klima in der Koalition helfen.

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